Auf den Spuren von...
Susanne Kratzer, Kundenbegleiterin
Ob Jubiläumsfest oder Tourenplanung: Mit grossem Engagement und viel Freude setzen sich Susanne Kratzer, neue Präsidentin des ZPV Luzern, und ihr Team für ihre Kolleginnen und Kollegen ein.
In Luzern werden 100 Jahre SEV gefeiert: An der Jubiläumsfeier unter dem grossen Torbogen am Bahnhof ist einiges los. Die Stimmung ist fröhlich, das Publikum bunt durchmischt. Mitten im Gewusel ist Susanne Kratzer, Präsidentin des ZPV Luzern. «Es läuft super», freut sich die 53-Jährige. «Es kommen Mitglieder von allen Sektionen aus der Region: vom Lokpersonal, vom Zugpersonal, von der Zentralbahn, von der Schifffahrt, vom PV, vom TS», zählt Susanne Kratzer auf. Auch die Laufkundschaft bleibt beim Jubiläumsbus stehen: «Es interessiert die Leute wirklich, was wir beim SEV machen – Einheimische wie auch Touristen». Der grosse Einsatz des OK und der vielen Helfer hat sich also gelohnt.
Das Organisieren des Bus-Stopps in Luzern war eine der ersten grossen Aufgaben als neue Präsidentin des ZPV Luzern. Seit Anfang Jahr ist die Kundenbegleiterin im Amt. Als ihre Vorgängerin Tiziana Arnold aufgrund eines Stellenwechsels zu SBB Cargo letzten September den Rücktritt geben musste, sprang die damalige Vize-Präsidentin ein.
Zusammen Stärke zeigen
«Unterdessen wusste ich, wie der Karren läuft und was alles zu organisieren ist», erzählt die Krienserin. Weil sie davor schon einige Jahre Sekretärin der Sektion war und es lange keinen Vize gab, hat Susanne Kratzer schon immer viel übernommen, organisiert und mitgewirkt – und fühlte sich deshalb gut gerüstet, das Amt zu übernehmen. Bereut hat sie ihre Entscheidung bis jetzt nicht, im Gegenteil: «Ich finde es sehr spannend und freue mich, etwas zu bewegen. Es ist schön zu spüren, dass man als Vertrauensperson wahrgenommen wird.»
Mitglied im SEV ist Susanne Kratzer seit April 2011. Schon während ihrer Ausbildung zur Zugbegleiterin trat sie bei. Ihr Lehrbegleiter war selber Sektionspräsident und erklärte ihr, warum man überhaupt in einer Gewerkschaft ist. «Als ich noch im Detailhandel tätig war, habe ich die Gewerkschaft nicht wahrgenommen». Im öV war das völlig anders: «Ich spürte dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, dieses ‹Zusammen Stärke zeigen› ».
Ursprünglich hat die zweifache Mutter eine kaufmännische Lehre absolviert und wegen den Kindern lange Teilzeit gearbeitet. Später war sie auch selbstständig als Kreativberaterin tätig. Als sie eine neue Job-Lösung brauchte, ist Susanne Kratzer auf ein Inserat der SBB gestossen. «Ich fand, Zugbegleiterin – das ist doch genau das, was ich will: Kundenkontakt, die Fremdsprachen einsetzen können und dabei die Schweiz kennenlernen.» Ihre Arbeit macht Susanne Kratzer noch immer voller Leidenschaft: «Ich würde mich immer wieder um diese Stelle bewerben. Hätte ich die Arbeit als Zugbegleiterin schon früher kennen gelernt, wäre ich früher eingestiegen.»
Neben ihren verschiedenen beruflichen Tätigkeiten war Susanne Kratzer schon immer sehr engagiert, sei das im Turnverein, in der Kulturkommission oder in der Sportgruppe des Zugpersonals Luzern. «Ich finde, sich sozial zu engagieren gibt einen schönen Ausgleich, man lernt dazu und lernt dabei viele tolle Leute kennen.» So sei das auch im SEV, schwärmt Susanne Kratzer: «Ich bin richtig stolz auf meinen Vorstand. Es sind so tolle, hilfsbereite Menschen, wie sich jeder nur wünschen kann.» Im Moment sei im Vorstand nur ein Posten offen, sonst sei man super besetzt. «Weil immer mehr Junge und Frauen im Beruf sind, ist es uns wichtig, dass auch diese eine Stimme haben», so Suanne Kratzer. Deshalb sei man hier aktiv am Aufbauen. Mit Jana Glaus konnte der ZPV Luzern bereits eine junge Frau für den Vorstand gewinnen.
Wie engagiert Susanne Kratzers Sektion ist, sieht man auch hier am Jubiläumsfest in Luzern: «Alle haben spontan gesagt, sie helfen und packen nun zwei Tage mit an.»
Grossen Einsatz zeigten Susanne Kratzer und ihre Kolleg/innen vom ZPV Luzern auch bei der Rotationsplanung: «Die Vorschläge aus Zürich waren katastrophal». Das grosse Problem seien die vielen Einzelrasttage gewesen, welche die Jahresplanung vorgesehen hätte. «Das ist fast wie durcharbeiten für uns. Nach einem Einzelrasttag ist niemand erholt», erklärt die Kundenbegleiterin. Mit enormem Einsatz hätten sich die beiden Tourenobfrauen des ZPV Luzern, Jeannine Graf und Jana Glaus, ihre Peko-Vertreterin Martina Tschanz sowie der ehemalige Präsident Erwin Wessner daran gemacht, die Rotationen zu verbessern. Ihr Vorschlag wurde schliesslich von der Jahresplanung in Zürich genehmigt. «Ende Februar werden wir Feedback von unseren Mitgliedern einholen und dieses nach Möglichkeit in die Planung der Rotationen einfliessen lassen.»
Elisa Lanthaler