Der SEV kann auf junge Mitglieder zählen, die sich in seinen Teilorganisationen engagieren

Junge Gesichter im SEV: unsere Zukunft

Wir stellen in diesem Dossier junge Mitglieder vor, die in ihren Sektionen und Unterverbänden Funktionen übernommen haben, und blicken mit einem ehemaligen Junggewerkschafter auf seine über 20-jährige SEV-Karriere zurück. Mit welchen Herausforderungen sind unsere Nachwuchskräfte konfrontiert? Was motiviert sie? Die Porträts stehen für all die jungen Gewerkschafter/innen, die für die Zukunft des SEV so wichtig sind.

Der SEV ist eine Gewerkschaft für alle, die im öffentlichen Verkehr tätig sind: für Männer und Frauen, für Alte und Junge. Die älteren Mitglieder haben in den vergangenen Jahren Grosses geleistet und die heutigen Arbeitsbedingungen erstritten, die sich immer noch sehen lassen. Doch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kommen neue Herausforderungen auf die Gewerkschaft und damit auch auf die Gewerkschafterinnen und die Gewerkschafter zu, die es zu bestehen gilt.

Der SEV ist froh darüber, dass er über viele junge, engagierte Mitglieder verfügt, die sich diesen Herausforderungen stellen, die das Erbe der letzten Generationen antreten und mit innovativen Ideen in die gewerkschaftliche Zukunft gehen.

Nachfolgend nehmen engagierte junge Mitglieder Stellung; sie sagen, was ihnen die Gewerkschaft, ihre Arbeit und ihre Kolleg/innen bedeuten. Sie zeigen, dass im SEV eine junge Generation bereit ist, Verantwortung und die Zügel zu übernehmen.

Janos Jorosch: «Für Junge ist es schwierig, sich ein langfristiges Engagement in einer Gewerkschaft vorzustellen»

Janos Jorosch: «Wenn man sich in den Sektionen und Unterverbänden einbringt, findet man seinen Platz in unserem gewerkschaftlichen System, findet Gehör und kann etwas bewegen, auch wenn es manchmal etwas Zeit braucht und nicht immer funktioniert.»
«Es fällt uns sehr schwer, junge Romands und Tessiner/innen an unsere Anlässe zu locken», sagt SEV-Jugendkommissionsmitglied Janos Jorosch (25). Er ist Lokführer und arbeitet daneben zu 50% als Fachspezialist Rollmaterial am OPC-Helpdesk. Er vertritt die Jugendkommission auch im Vorstand SEV und gehört dem Zentralvorstand LPV an. «Die Tessiner/innen mag der Gotthard als natürliche Barriere von der Teilnahme an unseren Aktivitäten abhalten, während die Romands die Kommission vielleicht als zu deutschschweizerisch sehen.» Der perfekt zweisprachige Romand kann die Anlässe der SEV-Jugend aber auch den welschen SEV-Mitgliedern unter 30 Jahren bestens empfehlen.

«Jedes Jahr organisieren wir insbesondere den Schlittelplausch, diesmal am 30. Januar. Weiter werden wir 2016 in der Region Bern klettern gehen. Bei diesen Fun-Anlässen lernt man auch Gewerkschafter/innen kennen, kann Beziehungen knüpfen und über Themen rund um den Beruf diskutieren.» Es stimme zwar, dass die Facebookseite der SEV-Jugend bisher nur deutsch daherkomme, «doch wer an unseren Anlässen teilnehmen will, findet immer einen Übersetzer», sagt einer, der selber Simultanübersetzungen für den LPV macht.

Auch 2015 traf sich die Jugendkommission regelmässig. Zum Jahresabschluss besuchte sie die SZU-Leitstelle und fuhr mit der einzigen Zürcher Luftseilbahn auf die Felsenegg.

Über den Fun hinaus geht es der Jugendkommission um den Nachwuchs im SEV. «Die Jungen von heute können sich kaum vorstellen, ihr Leben lang denselben Beruf zu machen. Deshalb ist es für sie schwierig, sich ein langfristiges Engagement in einer Gewerkschaft vorzustellen und darüber nachzudenken, welche Arbeitsbedingungen wir in 10, 15, 20 oder mehr Jahren haben werden. Die Jungen denken kurzfristig und müssen für die SEV-Mitgliedschaft Gründe sehen, die nicht langfristig ausgerichtet sind. Manchmal müssen wir mehr den Bauch als den Kopf ansprechen.»

Das Fehlen von Jungen beeinflusse die Linie der Gewerkschaft, «da Ältere bei ihren Entscheiden die Bedürfnisse der Jüngeren nicht unbedingt mitberücksichtigen. Ein Problem ist auch, dass die Sektionsvorstände, die Unterverbände und der SEV zwar ständig sagen, dass die Gewerkschaft Junge benötige, die ihr eine wichtige Dynamik verleihen. Doch wenn die Jungen dann Vorschläge bringen, werden diese zwar angehört, bleiben aber in den Entscheidungsgremien auf der Strecke.» Tatsächlich ist etwa der Antrag der Jugendkommission, die Mitgliederbeiträge nach der Höhe des Einkommens abzustufen, am letzten Kongress abgelehnt worden.

Eine weitere grosse Herausforderung ist für Janos Jorosch der Kampf gegen jene, die er die «Resignierten» nennt: Wegen negativer Erlebnisse, die Jahre zurückliegen, vermitteln sie den Jungen ein negatives Bild vom SEV. «Man kann den SEV nicht aufgrund alter Geschichten beurteilen. Wenn man sich in den Sektionen und Unterverbänden einbringt, findet man seinen Platz in unserem gewerkschaftlichen System, findet Gehör und kann etwas bewegen, auch wenn es manchmal etwas Zeit braucht und nicht immer funktioniert. Das gehört zum Spiel. Wer sich aber überhaupt nicht einbringt, erreicht auch nichts. Es ist besser, sich zu engagieren, als nur zu kritisieren.» Geprüft würden auch Möglichkeiten, um die Mitgliedschaft für die Jungen finanziell attraktiver zu machen: «Dass sie nach der Lehre, während der sie gratis SEV-Mitglied sein konnten, gleich den vollen Beitrag bezahlen müssen, ist ein Schock. Vielleicht bräuchte es einen sanfteren Übergang?» vbo/Fi

Damian Vogel, LPV Basel: «Etwas bewegen statt nur motzen»

Damian Vogel ist überzeugt, mit Gewerkschaftsarbeit etwas bewirken zu können.
Der junge Vizepräsident des LPV Basel will die Kollegen ermutigen, im SEV gegen weitere Verschlechterungen und für gute Lösungen zu kämpfen.

«Viele Kollegen sind frustriert, weil sie in den letzten Jahren laufend Verschlechterungen erlebt haben», sagt der 24-jährige Personenverkehr-Lokführer. Die Beispiele reichen von der Pensionskasse, für die nun auch ein Ferientag geopfert werden muss, über den FVP und das eintöniger gewordene Berufsbild bis zum höheren Arbeitsdruck infolge der Produktivitätssteigerungen und des Personalmangels, wegen dem zurzeit kein Pensum reduziert werden darf. Auch geht für viele jüngere Kollegen der Lohnaufstieg allzu langsam. «Unser GAV gehört aber immer noch zu den besten im Land – und es bringt nichts, nur auszurufen oder gar aus dem SEV auszutreten. Denn nur mit Mitgliedern können wir etwas bewegen», sagt der junge Vizepräsident des LPV Basel, der an der Sektionsversammlung im April für das vakante Präsidium kandidieren will. Daneben ist er weiterhin in der SEV-Jugend aktiv, u.a. als Web- und Facebookbetreuer, aber nicht mehr als GAV-Delegierter.

Gerade junge Lokführer will er vermehrt zum Beitritt motivieren, wie auch zur Mitarbeit im Vorstand. Und um die Sektionsversammlungen attraktiver zu machen, soll stets «etwas Spezielles» geboten werden, wie letzten Herbst der Besuch einer Brauerei. Von andern Verbänden unterscheide sich der SEV durch eine «gesamtheitlichere Sicht»: «Wir kämpfen auch politisch für gute Rahmenbedingungen für den öV und setzen auf die Solidarität aller Bahnberufe.» Diese liegt dem gelernter Logistiker persönlich am Herzen. Nach drei Jahren als Rangierer in Langenthal zog er 2014 von Burgdorf, wo er als Junggrüner für den Stadtrat kandidierte, nach Basel, um sich zum Lokführer auszubilden. Heute lebt er mit einer Baslerin zusammen. Hobbys: Reisen, Wandern, Mittelaltermärkte, Freundschaften pflegen. Fi

Myriam Bänninger, TS Nordwestschweiz: Einstehen für Fairness im Betrieb

«Wer arbeitet, darf nicht ausgenutzt werden», sagt Myriam Bänninger.
Die Handwerksmeisterin des Industriewerks Olten steht als Vizepräsidentin ihrer TS-Sektion Kolleg/innen bei Problemen rund um die Arbeit zur Seite.

Die 29-jährige gelernte Bodenlegerin wurde erstmals im Jahr 2011 gewerkschaftlich aktiv, als sie noch bei der Carrosserie Hess AG in Bellach in der Trolleybusmontage arbeitete. Die Firma musste damals Kurzarbeit einführen und verhandelte darüber mit der Betriebskommission, in die Myriam Bänninger als Vertreterin ihres Teams gewählt wurde. Damals trat sie auch der Unia bei und wurde später in den Vorstand der Unia-Region Biel-Seeland-Solothurn gewählt, dem sie bis heute angehört. Im April 2012 wechselte sie ins Industriewerk Olten, wo sie für den Innenausbau beim Refit der Zürcher S-Bahn-Züge zuerst temporär und im September 2012 fest angestellt wurde, worauf sie dem SEV beitrat. Im Februar 2013 wurde sie SEV-Vertrauensperson und GAV-Delegierte. Ein Jahr später, als Max Hodel das Präsidium der TS-Sektion Nordwestschweiz an Markus Lanz aus der Serviceanlage Basel abtrat, wurde sie Vizepräsidentin.

Warum engagiert sie sich in der Gewerkschaft? «Wer arbeitet, hat ein Recht darauf, nicht ausgenutzt zu werden», sagt sie. Ein wichtiges Mittel dagegen sei der GAV, dessen Aushandlung Aufgabe der Gewerkschaft sei, wie auch die Überwachung seiner korrekten Anwendung. «Der GAV darf auch vom Personal nicht ausgenutzt werden. Generell hat der SEV ein Auge darauf, dass alle fair behandelt werden, und hilft seinen Mitgliedern bei Problemen.» Diese Betreuung macht sie gerne, wobei sie sich nicht geniert, wenn nötig bei erfahrenen TS-Kolleg/innen oder SEV-Profis nachzufragen. Auch der Austausch im Sektionsvorstand, im TS, an den GAV-Konferenzen und in SEV-Kursen macht ihr Spass. Seit August besucht Myriam Bänninger an einem Tag pro Woche die Handelsschule. Sie wohnt mit ihrer Partnerin in Luzern und spielt im Rugby Club Bern. Fi

Béatrice Rieder & Emilie Michellod, VPT TMR: Der jüngste Sektionsvorstand

Emilie Michellod und Béatrice Rieder.
Die Vorstandsmitglieder des VPT TMR sind durchschnittlich unter 35 Jahre alt und zur Hälfte weiblich.

Im Vorstand des VPT TMR (Transports de Martigny et Régions SA) sind zwei Frauen und zwei Männer. Die Gleichstellung ist perfekt. Trotz des tiefen Durchschnittsalters ist auch gewerkschaftliche Erfahrung vorhanden: «Kurz nach der Lehre als Fahrdienstleiterin trat ich 2001 in den Vorstand des VPT MOB ein», erzählt Präsidentin Béatrice Rieder (32), die heute in der Verkehrsleitzentrale der TMR in Sembrancher/Vernayaz arbeitet. «Ich erinnere mich an sehr harte Verhandlungen.» Sie weiss also, wie man die Interessen der Kolleg/innen gegenüber der Direktion vertritt.

Die Sektion mit rund 50 Mitgliedern, vor allem aus dem Bahnbereich (die TMR betreibt auch Buslinien), will 2016 endlich den seit Jahren geforderten GAV aushandeln. «Jedes Jahr gab es eine Entschuldigung. Inzwischen ist die TMR das einzige öV-Unternehmen in der Romandie ohne GAV. Wir verteilen am 28. Januar Flugblätter, die einen GAV verlangen», kündigt Béatrice Rieder an. Der Vorstand nutzt dieses Anliegen, um auf die Kolleg/innen zuzugehen. «Das Bahnpersonal ist in den letzten Jahren stark verjüngt worden», sagt Sektionssekretärin Emilie Michellod (30). «Sein Durchschnittsalter entspricht jenem in unserem Vorstand, es kann sich also gut mit uns identifizieren.» vbo/Fi

Ricardo Pinto, VPT La Chaux-de-Fonds–Val-de-Ruz (TPCV): Von Andorra in den Neuenburger Jura

Der neue Präsident des VPT TPCV: motiviert und motivierend.
Der 33-jährige Busfahrer ist erst seit August 2014 im Sektionsvorstand. Dennoch hat er Anfang Jahr Denis Burri als Präsident abgelöst.

«Ich hoffe, 2016 wird ruhiger als die beiden letzten Jahre.» Ricardo Pinto will kein Öl ins Feuer giessen, aber vor den Problemen der Busfahrer/innen in La Chaux-de-Fonds auch nicht die Augen verschliessen: «Die Führungsmethoden gewisser Vorgesetzter waren eher demotivierend» – was mit ein Grund war für sein gewerkschaftliches Engagement – «doch heute ist das Arbeitsklima entspannter, man hört allerseits konstruktiver aufeinander.» Der in Frankreich geborene Sohn portugiesischer Eltern zog als Zehnjähriger mit der Familie nach Portugal. Später fuhr er in Andorra Busse im internationalen und lokalen Verkehr. Mit 30 Jahren suchte er eine Stelle in der Schweiz, da seine Frau näher zu ihrer Schwester in Zürich wollte. So kam er vor drei Jahren zur TRN (heute TransN) und in den Neuenburger Jura.

«Sein» rund zehnköpfiger Sektionsvorstand «widerspiegelt die kulturelle Vielfalt der Mitgliedschaft. Auch alle Generationen und Dienstorte sind in ihm vertreten.» Dem neuen Präsi ist die Werbung wichtig. Besonders die Jungen will er werben, «denn sie sind die Zukunft, der Wandel. Wir müssen sie über die Arbeit des SEV informieren und vom Nutzen des Beitritts überzeugen. Von uns erreichte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sind ausgezeichnete Argumente». Gesellige Anlässe seien ebenfalls wichtig, «um die Mitglieder einander näherzubringen». vbo/Fi

Joël Jufer, AS Bern: «Ich fand’s eine gute Sache»

Für Joël Jufer passen seine Zukunftspläne bei der SBB und im SEV gut zusammen.
Er ist 25-jährig und im AS Bern schon Jugend- und Werbeverantwort-licher: Joël Jufer mag keine halben Sachen.

Das erste Mal mit der Gewerkschaft in Kontakt gekommen ist Joël an einer «LeSi», einer Lernenden-Sitzung während der Login-Ausbildung: jemand stellte den SEV vor. Die Idee der Gewerkschaft leuchtete ihm ein, also füllte er das Beitrittsformular aus, nahm bald einmal das erste Mal an einer Jugendkommissions-Veranstaltung teil und traf mit interessanten Leuten zusammen. Der Austausch mit andern jungen Berufsleuten gefiel ihm, er fand, der SEV sei eine gute Sache. Deshalb blieb er dabei und man wurde bald aufmerksam auf den aktiven jungen Zugverkehrsleiter. Nun liegt die Ausbildung längst hinter ihm, aber Joël macht weiter – gewerkschaftlich beim AS Bern, wo er für die Jugend und die Werbung zuständig ist, beruflich als Sachbearbeiter bei SBB Cargo, wo er Prozessabläufe zu optimieren sucht. Politik interessiert ihn, ein Parlamentsmandat würde ihn interessieren. Beruflich könnte er sich eine Zukunft als Projektleiter bei der SBB ebenso vorstellen wie eine Tätigkeit bei der Gewerkschaft: «Beides passt gut zusammen», findet er. pan.

Thomas Giedemann (44), LPV Ticino, blickt zurück: Mit 22 Jahren aktiv geworden aus Überzeugung

Mit 22 Jahren aktiv geworden aus Überzeugung.
Kurz nach der Lokführerausbildung ging Thomas Giedemann zum ersten Mal an eine SEV-Versammlung. Kurz danach fragte ihn der Sektionspräsident, ob er im Vorstand mitmachen wolle. Er sagte «natürlich» Ja und bereute es nicht.

Was brachte den 22-Jährigen 1993 dazu, ein Gewerkschaftsamt zu übernehmen? «Ich war schon immer ein Linker gewesen, mehr aus Neigung als aus Lebenserfahrung», sagt der heutige Vizepräsident des LPV Ticino. Dass er sich gewerkschaftlich engagierte, «war völlig natürlich und konsequent». Bis heute glaubt er fest an die Werte, für die Gewerkschaften und Linke einstehen. Im Jahr 2000 rückte er in den Zentralvorstand LPV nach und wurde auch als GAV-Delegierter auf nationaler Ebene aktiv.

«Vor zwanzig Jahren war die Welt noch anders, auch bei der Bahn. Doch die Gewerkschaftsarbeit verlangte damals wie heute Einsatzbereitschaft, Standhaftigkeit, Hartnäckigkeit und Entschlossenheit. Viele Probleme sind die gleichen geblieben. Zum Beispiel die Dienstpläne, die unser Privat-, Familien- und Sozialleben stark beeinflussen, gaben schon vor 20 Jahren viel zu reden.» Ein stets wiederkehrendes Thema sei auch der Abbau von Stellen. Aktuell müssten die Tessiner Personenverkehrsdepots wegen der Eröffnung des Gotthard-Basistunnel um ihre Arbeitsplätze fürchten. «Auch bei Cargo, wo freier Wettbewerb herrscht, sind die Tessiner Stellen alles andere als sicher.»

Als SEV-Vertrauensmann bei SBB Cargo International ist Thomas Giedemann am Puls der Kolleg/innen. Ob diese der Gewerkschaft eher aus Überzeugung beitreten oder wegen ihrer Dienstleistungen, sei schwer zu sagen. «Glaubwürdig ist der SEV aber sicher nur dann, wenn er etwas leistet, wenn er handelt. Kolleg/innen, die sich organisieren wollen, gibt es nach wie vor, zumal sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert hat und die prekäre Arbeit im Vormarsch ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der Grundsatz ‹Zusammen sind wir stärker› immer noch gilt, gerade in Zeiten, wo die Arbeitnehmerrechte mit Füssen getreten werden.»

Ist der Unterschied zwischen jüngeren und älteren SEV-lern wirklich gross? «Gewisse Unterschiede muss es geben, da in jeder Generation andere Erfahrungen und Werte dominieren. Wichtig ist, sie zusammen auf konstruktive Art zu nutzen.»

Eine grosse Herausforderung sei, jüngere Kolleg/innen vermehrt zur Teilnahme an Versammlungen zu bewegen. «Gewerkschaftsarbeit heisst auch Freizeit investieren. Ich weiss, das ist nicht selbstverständlich, doch engagiert man sich für etwas auch, weil man daran glaubt. Unsere Zukunft liegt in der Hand der Jungen. Ihnen kann ich sagen, dass es sich lohnt, zu kämpfen und solidarisch zu sein.» Das zeige das Beispiel der Dumpinglöhne von Crossrail, gegen die der SEV ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erwirken konnte. frg/Fi

Bist du jünger als 30?

Jugendliche, die sich für die Anlässe der Jugendkommission SEV interessieren, können diese – egal, welcher Sektion sie angehören – über die E-Mail-Adresse kontaktieren, oder über die FacebookSeite SEV Jugend, oder über die Internetseite sev-young.ch. Sie können auch die für die Jugendkommission zuständige Gewerkschaftssekretärin Lucie Waser anrufen: 031 357 57 38.