Gewerkschaftsspitze orientiert über Jahresschwerpunkte und stellt sich den Fragen der Basis
SEV steht vor grossen Herausforderungen
Neunmal sind in den letzten Wochen die SEV-Profis angetreten und haben im Dialog mit Sektionsverantwortlichen die Ausgangslage fürs Jahr 2010 ausgebreitet. Die Aufgaben sind vielfältig.
Die vier Positionspapiere des letztjährigen Kongresses bilden den Wegweiser für den SEV. Dies stellten Präsident Giorgio Tuti, Vizepräsidentin Barbara Spalinger und Vizepräsident Manuel Avallone bei ihren Auftritten in den Regionen in den Mittelpunkt: «An den Themen Verkehr, Arbeitsbedingungen, Soziales und Organisation der Gewerkschaft orientieren sich dieses Jahr unsere Aktivitäten.»
Reorganisationen noch und noch
Einzelne Punkte stechen besonders hervor, so der Umgang mit den Reorganisationen bei der SBB, die Frage der GAV-Verhandlungen mit der SBB, die Mitgliederwerbung und der Kampf gegen den Abbau bei den Sozialwerken, verbunden mit dem Einsatz für die Sanierung der Pensionskassen des öffentlichen Verkehrs.
In den Regionen, wo der SEV auch zahlreiche Mitglieder konzessionierter Transportunternehmungen hat, kommen spezifische Themenbereiche hinzu. Hier geht es insbesondere um den Abschluss von Firmenarbeitsverträgen und kantonalen Rahmenverträgen sowie um die Arbeitsbedingungen ganz allgemein.
Überall tauchte dieses Jahr aber verstärkt die Frage der gewerkschaftlichen Identität auf. Wie soll der grosse, starke SEV seine Grösse und Stärke verteidigen, und wie soll er sie gegenüber den kleinen Personalorganisationen darstellen? So wurde etwa an der Versammlung in Olten einerseits davon gesprochen, dass es in einer SBB-Abteilung der Zentralschweiz anscheinend Leute gebe, die zu einem Massenaustritt aus dem SEV aufrufen wollen. Andererseits erzählte ein Teilnehmer davon, dass Kollegen, die zu einer Kleingewerkschaft übertreten wollten, von deren Sekretär darauf hingewiesen wurden, dass diese weder das politische Gewicht noch das Dienstleistungsangebot des SEV bieten könne…
Peter Moor