SBB und SBB Cargo
Inakzeptable Sparmassnahmen auf dem Rücken der SBB-Mitarbeitenden
Die SBB-Leitung hat heute Freitag, den 29. April den Sozialpartnern Massnahmen vorgestellt, mit denen sie auf dem Rücken der Mitarbeitenden von SBB und SBB Cargo Einsparungen vornehmen will. Die SBB-Leitung will die Kaufkraft aller Beschäftigten senken und den Schutz der über 50-Jährigen schwächen. So sollen die Mitarbeitenden Managementfehler der Vergangenheit ausbaden und für die Folgen der Covid-Krise bezahlen, obwohl sie ständig an der Front waren.
Für die Verhandlungsgemeinschaft (VG) der vier Personalorganisationen bei der SBB –Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, VSLF, Transfair und KVöV – sind die angekündigten Sparmassnahmen inakzeptabel. Valérie Solano, Vizepräsidentin der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und Leiterin der VG, nimmt kein Blatt vor den Mund: «Nach mehr als zwei Jahren Pandemie sendet die SBB ein besonders schlechtes Signal an ihre Angestellten, die während der Gesundheitskrise unermüdlich gearbeitet haben, um den öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die vorgestellten Massnahmen sind inakzeptabel, insbesondere für über 50-Jährige. Wenn diese aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können, haben sie zurzeit Anspruch auf Leistungen für Berufsinvalidität bis zur Pensionierung, sofern sie seit mindestens zehn Jahren bei der SBB gearbeitet haben. Dieser Schutz ist grundlegend, denn in einer Branche mit Monopolberufen ist es schwierig, sich im Fall einer Arbeitsunfähigkeit wieder einzugliedern. Die SBB-Leitung will die Berufsinvalidität schlicht abschaffen und bringt so die schwächsten Beschäftigten in eine prekäre Situation. Dies ist umso gravierender, als die SBB heute in diesem Bereich als vorbildliches Unternehmen gilt.»
Sparen will die SBB-Leitung zudem bei den Risikobeiträgen an die Pensionskasse. Zurzeit bezahlt das Unternehmen drei Viertel dieser Beiträge, während ein Viertel auf das Personal entfällt. Die Leitung fordert nun eine paritätische Beteiligung, was den Personalbeitrag um rund 0,4% des Bruttolohns erhöhen würde. Zudem will die Leitung auch den Personalbeitrag an die Krankheitskosten erhöhen. «Die SBB-Leitung hält es für legitim, die Kaufkraft der Mitarbeitenden zu schmälern, obwohl die Lebenskosten ständig steigen. Der CEO Vincent Ducrot hat in einem Video gegenüber den Mitarbeitenden von zu grosszügigen Bedingungen gesprochen. Personalchef Markus Jordi erklärte gegenüber den Sozialpartnern, dass er sich bewusst sei, dass die Sparmassnahmen das Portemonnaie der Mitarbeitenden belasten. Dabei sind kaum zwei Monate vergangen, seit die SBB-Leitung bei der Präsentation des Jahresabschlusses 2021 die grosse Bedeutung der Mitarbeitenden als unschätzbare Ressource in ihrer Strategie 2030 hervorstrich. Diese Doppelmoral kommt bei den Mitarbeitenden nicht gut an», stellt Valérie Solano klar.
In den nächsten Tagen werden die Personalorganisationen ihre Gremien einberufen, um darüber zu entscheiden, wie auf diese inakzeptablen Angriffe zu reagieren ist.
Kommentare
Rolf Schenk 29/04/2022 19:05:14
Ich denke jetzt ist definitiv der Zeitpunkt, um dieser Führung klarzumachen, dass es so nicht geht und auch Kampfmassnahmen bis hin zu Streiks ins Auge zu fassen. Ich stelle fest, dass dieses Geschwätz von "unschätzbare Ressource" nichts Anderes als hohle Phrasen und brandschwarze Lügen sind. Einer "unschätzbaren Ressource" haut man nicht auf diese Weise die Faust ins Gesicht.
Zudem vergessen die SBB Manager, dass Fachkräfte, also genau diese Berufe, die die Bahn am Laufen halten in anderen Branchen händeringend gesucht sind. Es könnte also bald einmal ein Exodus dieser Ressourcen einsetzen, weil sie feststellen, dass sie anderswo mehr geschätzt werden. Manager, die zwar einen hochtrabenden Abschluss aber keine blasse Ahnung haben findet man hingegen genug.
Es spricht übrigens Bände, dass es bei den SBB ein Managementprogramm gibt, das nach Adonis, dem schönen Jüngling der griechischen Mythologie benannt ist. Vor allem sagt der Name aber auch sehr viel über das Selbstverständnis derjenigen aus, die diesen Namen kreiert haben.
Chregu 29/04/2022 19:32:20
Vielleicht sollte man eimal bei den Projekten sparen.
Seit drei Jahren testen wir bei unserer KST. TAKT, FLUSSVERTIGUNG und HASENJAGT, früher hatten wir normale Inselfertigung. Alles funktionierte. Aber jetzt, Unmotivierte, Abwesende (durch Krankheit), Lustlose MA.
Immer wieder Umstellungen der Arbeitsplätze, TL und AL wechsel.
Anschaffungen die nicht durchdacht sind, etc..Liste kann fast unendlich erweitert werden.
Das alles kostet, viel, sehr sehr viel und bringt nichts. Vielleicht den vielen Selbstdarstellenden Theoretikern.
Da sollte man einmal mit dem Besen drüber. In dem ganzen Konzern.
Gruss
raphael 30/04/2022 07:00:32
zum druck
XX 30/04/2022 14:40:16
Et pendant le même temps on offre une classe de salaire à tous les mécaniciens. Chercher l'erreur....
Beat Will 01/05/2022 08:26:28
Schauen wir die drei Themen von aussen an, dann ist die Erhöhung der Risikobeiträge der Mitarbeitenden sofort monitär wirksam.
Die Erhöhung der Beteiligung an den Krankheitskosten und der Schutz bei Arbeitsunfähigkeit gerade bei Ü50 ist seitens Konzern wohl eine längerfristige Strategie. Bei der Entwicklung des neuen SAP und deren Einführung werden nicht alle gewonnenen positiven Applikationen des heutigen SAP integriert werden und zur Verfügung gestellt werden können. Was dies bedeutet hat sich bei SOPRE gezeigt. Krankheitsfälle bei den Betroffenen und leider auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen. Dieses Risiko bei der Einführung des neuen SAP wird für den Konzern minimiert, indem man die "Risikogruppen" Ü50 aus der Unternehmensverantwortung ausschliessen kann.
Ich wünsche euch viel Verhandlungserfolg!
Marthe 04/05/2022 10:42:01
J'ai toujours dit ,le Gros problème c'est qu'il y a trop de chefs au cff et en plus ne prennent pas leurs responsabilités , tous les 4 ans on nomme un nouveau responsable qui ne connait rien, dans les centres d'entretien les ouvriers doivent toujours faire plus de travail administratif et donc les reparations et les modules ne se font pas
Kilam 11/05/2022 01:20:09
Ja, natürlich, und gleichzeitig steigen die Löhne in den Lohnklassen I bis M (Kader und Direktion) mit dem neuen Lohnsystem auf 6000 CHF pro Jahr. Ob das nicht eine Verarschung der Welt ist, was ist das?
Oui bien entendu, et parallèlement les salaires des classes salariales I à M (cadres et direction) augmentent jusqu’à 6000chf par année avec le nouveau système salarial. Si ce n’est pas se foutre du monde qu’est ce que c’est ?
Sì, certo, e allo stesso tempo gli stipendi dei gradi da I a M (dirigenti e management) stanno aumentando fino a 6000chf all'anno con il nuovo sistema salariale. Se questo non è prendere per il culo, cosa lo è?
Roland K.Arnold 16/05/2022 16:16:34
Der K-Tip hat aufgedeckt das unser Chef soviel verdient wie 13 Gleismonteure.
Wieviel Wagenreiniger oder solche mit noch tieferen Löhnen bleibt geheim.
Leistet er auch soviel wie 13 Gleismonteure?
Mein Vorschlag, und ich bin sicher nicht alleine, jeder SBB Mitarbeiter mit einem Lohn über 200`000 sollte 10% weniger verdienen.
Bei diesen hohen Löhnen wird die Kaufkraft dadurch sicher nicht eingeschränkt und die SBB würde sparen. Und für einmal nicht auf dem Rücken der Kleinen.
Apropo Corona wir konnten unsere Arbeit nicht zuhause erledigen und so nebenbei noch die Kinder hüten oder unserem Hobby nachgehen.
Ist dass der Dank???
Meier Martin 17/05/2022 14:40:37
Hallo zusammen.
Was ich vor Jahren gesehen hatte, könnte nun eintreffen. Ich musste aus Gesundheitlichen Gründen, innerhalb der SBB den Beruf wechseln. Hatte 2 Jahre Zeit um mich neu auszurichten. Es gelang mir eine neue Stelle bei der SBB zu finden. Das war vor 20 Jahren, sonst hätte ich die Kündigung gehabt. Was ich in den nächst folgenden Jahren gesehen habe und erlebt hatte, war nicht gerade das goldene vom Ei. Viele die sich nicht mehr Integrieren konnten, blieben in diesem Pool sitzen und hatten ihr Einkommen. Dabei war die Regel 2 Jahre nicht mehr gültig, da hatte es Mitarbeiter die 6-8 Jahre dabei waren und kein Intresse und Willen zeigten. Die Idee fand ich super, aber es sollte konsequenz umgesetzt werden, damit die Idee weiter lebt, und es nicht zu einem Sammelbecken für gestrandete wird, das hilft hier niemanden, schon gar nicht allen. Heute bin ich weg.
Ein Gruss und Packt die Chancen damit ihr diese Sicherheit habt
Martin
IPC 09/06/2022 09:32:35
Au fait vous négociez une augmentation de salaire lorsque l'IPC augmente de combien ? Parce que depuis le début de l'année l'IPC a bien augmenté... mais on ne voit rien côté salaire... sinon des diminution...
Valérie Solano 21/06/2022 09:16:25
Le système salarial des CFF préserve les mécanismes salariaux, même dans une période difficile où l’IPC fluctue. C’est un premier élément avec lequel nous essayons de garder les salaires à l’abri des baisses. Mais bien entendu ce n’est pas du tout satisfaisant.
C’est pourquoi lorsque les CFF nous ont annoncé des mesures d’économie (dont deux auraient un effet sur le salaire d’environ d’environ -1% : la modification des cotisations maladie et la cotisation-risque dans la caisse de pension), les syndicats ont refusé toute discussion. En effet, nous pensons que ces mesures doivent être retirées, mais surtout nous ne voulons pas les lier avec les négociations salariales déjà prévues en automne.
Des négociations salariales auront lieu en novembre et à ce moment, le niveau de l’IPC jouera un rôle fondamental.
Cependant, le système salarial des CFF est tel que nous ne négocions pas des augmentations pour tous de X%, mais nous négocions une augmentation de la somme allouée au salaire initial. Cette mécanique un peu compliquée fait que parfois l’effet sur le salaire individuel n’est pas très marqué… Nous espérons que toi, comme tous les collègues des CFF seront très mobilisés cet automne et que nous pourrons ainsi obtenir plus pour tous.