| Aktuell / SEV Zeitung

Rennen ums SGB-Präsidium: SEV nominiert Maillard

Für die Wahl des Präsidiums des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) hat der SEV-Vorstand Pierre-Yves Maillard nominiert. Die Wahl findet am SGB-Kongress vom 1. Dezember statt.

Barbara Gysi und Pierre-Yves Maillard zwischen ihren Hearings an der Steinerstrasse in Bern.

Am Freitag, 21. September hatte der SEV-Vorstand die Gelegenheit, die beiden Kandidierenden für das SGB-Präsidium, Barbara Gysi und Pierre-Yves Maillard, anzuhören. Allen war klar, dass der Entscheid zwischen diesen Persönlichkeiten mit gleichfalls überzeugenden Leistungsausweisen nicht einfach sein würde.

Die sozialdemokratische Nationalrätin hob ihre berufliche und politische Erfahrung für den Service public hervor. Zu den Prioritäten des SGB merkte sie an: «Der SGB muss sich mit mehr Nachdruck gegen die Lohndiskriminierungen einsetzen.» In der Lohnpolitik gehe es darum, «im öffentlichen und privaten Sektor angemessene Löhne zu verteidigen». Als Trumpf rief sie ihre Mitarbeit in der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates in Erinnerung: «Dort werden Geschäfte behandelt, die für die Gewerkschaften besonders wichtig sind.» Von Mitgliedern des SEV-Vorstandes nach den Herausforderungen für die Gewerkschaftsbewegung befragt, betonte sie: «Gewinne, die dank neuer Technologien erwirtschaftet werden, müssen den Angestellten zugutekommen. Die Verbesserungen, die im GAV SBB zu diesem Thema erzielt wurden, sind beispielhaft dafür.» Und wie will sie dem Mitgliederschwund beim SGB entgegenwirken? «Der Fokus muss vor allem auf die Frauen gerichtet werden, die noch unzureichend gewerkschaftlich organisiert sind», hielt die Präsidentin des Personalverbandes des Bundes fest.

Der Waadtländer SP-Regierungsrat Pierre-Yves Maillard berichtete von seinen gewerkschaftlichen und politischen Kämpfen wie dem Referendum gegen die Liberalisierung des Strommarktes, als er Regionalsekretär des SMUV Waadt-Freiburg war. Er nannte auch Beispiele aus seiner Regierungstätigkeit im Kanton Waadt, wo er das Departement für Gesundheit und Soziales leitet. «Mit kleinen Schritten konnten wir Verbesserungen für Personen mit tiefen Einkommen erzielen, wie beispielsweise die Plafonierung der Krankenkassenprämien im Budget der Waadtländer/innen ab Januar 2019.» Und seine Projekte für die schweizerische Gewerkschaftsbewegung? «Der Mitgliederschwund ist keine Unabwendbarkeit. Es geht darum, unsere abbröckelnde Basis zu pflegen und unsere Bewegung zu vergrössern. Einige Gewerkschaften und Berufsverbände haben seit Jahren einen Beobachterstatus im SGB. Möglicherweise ist es an der Zeit, dass sie über ihren Schatten springen und Mitglied werden. Auch muss man sich fragen, ob es Sinn macht, in unserem Land zwei gewerkschaftliche Dachverbände zu haben.» Auf die Lohngleichheit angesprochen merkte er an, dass es an der Zeit sei, eine Initiative zu lancieren, die Lohngleichheitskontrollen durch die öffentliche Hand in den Unternehmen fordert. Grundsätzlich möchte Maillard das Mittel der Volksinitiative wieder häufiger verwenden, «nicht um Debatten zu lancieren, sondern um zu gewinnen.»

Beide Kandidatenprofile überzeugten den Vorstand, doch sprach er sich dann für Pierre-Yves Maillard aus. Seine grosse gewerkschaftliche und politische Erfahrung auf diversen Ebenen und seine Persönlichkeit gaben den Ausschlag dafür.

Kommentare

  • Cochard Jean-Claude

    Cochard Jean-Claude 25/09/2018 14:10:52

    Je suis déçu par la décision du comité directeur du SEV qui s'est prononcé pour le soutien de la candidature de P-Y Maillard à la tête de l'USS.

    Lorsqu'il était président du Conseil d'Etat vaudois, il a soutenu activement le projet de réforme de la fiscalité vaudoise favorable aux entreprises. L'Union syndicale vaudoise avait combattu ce projet fiscal en soutenant le référendum lancé par la gauche radicale. Nous avons perdu dans les urnes parce que PYM s'était engagé énergiquement, avec son collègue PLR aux finances, contre notre vision sur la fiscalité des entreprises vaudoises.

    Une année plus tard, l'USS s'engageait contre le projet de la réforme fiscale de la Confédération. Le peuple avait suivi
    et la réforme avait été refusée dans les urnes. Aujourd'hui, la position vaudoise se paye au prix forts pour les
    collectivités publiques. PYM doit assumer ses responsabilités jusqu'au bout de la législature.

    Je trouve regrettable que le SEV lui offre un parachute doré à la tête de l'USS!

    Jean-Claude Cochard, membre SEV/VPT, ancien président de l'USV