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Zentralvorstand BLS

BLS: Erfolgsmodell Kooperation

Der Zentralvorstand (ZV) BLS tagte am 4. April im Alten Tramdepot in Bern. Gewerkschaftssekretär Michael Buletti und Gewerkschaftssekretärin Katrin Leuenberger begrüssten rund 35 Teilnehmende aus allen Gruppen der BLS zum regen Austausch. BLS-Personalchef Horst Johner lieferte nach dem Mittagessen direkten Einblick in die Personalpolitik der BLS und stellte sich den auch kritischen Fragen.

SEV-Präsident Matthias Hartwich macht den Auftakt an der Frühlingssitzung des ZV BLS und stellt sich den Teilnehmenden vor, die ihn teilweise noch nicht kennengelernt hatten. Er prangert an, dass gewisse Kreise vermehrt auf Öffnung und Konkurrenz setzen wollen im öffentlichen Verkehr: «Unser bewährtes Kooperationsmodell, um das uns viele Nachbarländer beneiden, steht unter grossem Druck – nicht nur durch die EU, sondern auch durch Schweizer Politikerinnen und Politiker!» Die Kooperation und der Ausbau des Schienennetzes hätten zwar ihren Preis, doch sei es angesichts der Klimakrise vernünftig und nötig, dafür Geld in die Hand zu nehmen. Nicht zuletzt auch beim Güterverkehr. «Dafür wollen und müssen wir auch politisch einstehen», betont Hartwich.

Einen wichtigen Platz nimmt auch die Mitgliederwerbung ein. Die Zahl der neu geworbenen Mitglieder im 2022 ist erfreulich, es besteht aber sicher noch Steigerungspotential. Bei den Informationen aus den Gruppen wird klar, dass in diesem Jahr bereits einige Werbeaktionen und Flächenbesuche geplant sind. Ziel ist es, mindestens so viele Neumitglieder zu werben im 2023 wie im letzten Jahr.

Fachkräftemangel

Nach dem Mittagessen darf der ZV die beiden Gäste Horst Johner, Leiter Personal und Mitglied der Geschäftsleitung BLS und Christian Hurni, Leiter Sozialpartnerschaft BLS begrüssen. Sie informieren offen über die strategische Personalplanung, die erst am Anfang steht. 70 Prozent des BLS-Personals gehe in den nächsten zehn Jahren in Pension. Die BLS müsse dem Fachkräftemangel jetzt entgegenwirken und im Idealfall Bedingungen schaffen, damit Mitarbeitende möglichst lange im Unternehmen bleiben wollen. Dafür müsse es der BLS auch gelingen aufzuzeigen, welche Entwicklungsmöglichkeiten einzelne Berufe haben. Für Horst Johner, der seit Oktober 2020 im Amt ist, fehlt es noch an direktem Austausch. Er möchte einen direkten Draht zu den Mitarbeitenden haben und spüren, wo bei ihnen der Schuh drückt. So stehen die beiden denn auch Red und Antwort und scheuen sich nicht vor kritischen Voten und Fragen der Teilnehmenden. Insgesamt entsteht eine engagierte, offene und transparente Diskussion. In Bezug auf den SEV betont Horst Johner schliesslich, dass die Sozialpartnerschaft für die gesamte Geschäftsleitung sehr wichtig sei, nicht zuletzt auch, weil sich schlussendlich alle Parteien für das Gleiche einsetzen. Es wird sich zeigen, ob und wie diese positive Grundhaltung die zukünftigen Herausforderungen überdauert.

Chantal Fischer
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