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Massenentlassung bei Swiss: Schuss ins eigene Knie

Die Swiss riskiert einen Mangel an Fachkräften im Wiederaufschwung des Luftverkehrs. Foto: Swiss.

«Mit einer Massentlassung würde die neue Swiss-Leitung das Vertrauen der Mitarbeitenden und der Bevölkerung wenige Wochen nach Amtsantritt verspielen», warnt Philipp Hadorn, Präsident der Bodenpersonal-Gewerkschaft SEV-GATA. «Sie riskiert damit einen Mangel an Fachkräften im Wiederaufschwung des Luftverkehrs und vernachlässigt ihre soziale Verantwortung für die Mitarbeitenden.»

Die Swiss erlebte in den vergangenen Monaten enorme Solidarität: Ein breites Bündnis erzielte milliardenschwere Rettungsmassnahmen von Bund und Parlament und nie dagewesenen Support durch niederschwellige Kurzarbeitsentschädigungen. Die Mitarbeitenden stimmten Krisen-Spar-GAVs zu und zeigten sich bei ihren Einsätzen enorm flexibel. Dazu kommt aktuell das Engagement des breiten Bündnisses «Back-in-the-Air» für einheitliche Regelungen für Corona-sicheres Fliegen mit digitalen Nachweisen.

«Trotz all dieser kollektiven Anstrengungen erdreistet sich die Swiss-Führung nun, ein Abbauvorhaben zu präsentieren, das weit über die Airline-Branche hinaus Schneisen schlagen wird», bedauert Philipp Hadorn. «Während des gesetzlichen Konsultationsverfahrens gilt es jetzt seitens Öffentlichkeit, Bund und Politik, gemeinsam mit uns Gewerkschaften diese Abbaumassnahmen zu verhindern und nicht nur viele Mitarbeitende bei der Swiss vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren, sondern auch etliche in vor- und nachgelagerten Branchen.»

Philipp Hadorn verweist auf

  • die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrt, inklusive vor- und nachgelagerte Branchen,
  • das Commitment der Swiss zum Erhalt ihrer Strukturen,
  • die Verantwortung der Politik und der Schweizer Luftfahrtstiftung,
  • das Risiko des Verlustes der Bundesbürgschaft als Volksvermögen,
  • die soziale Verantwortung der Swiss nach Nutzniessung grosser Solidarität,
  • die Unzeit der Entscheidung just vor Einführung digitaler Nachweise «Corona-geschützt», flächendeckenden Impfungen und Öffnungsschritten.

«Es ist alles daran zu setzen, dass die Arbeitsplätze gesichert und nicht durch ein zauderndes und visionsloses Management für Jahrzehnte gefährdet werden, und dazu noch die Teilhabe am bevorstehenden Aufschwung verpasst wird», unterstreicht Philipp Hadorn.

Weitere Auskünfte:

Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär SEV und Präsident SEV-GATA, 079 600 96 70

> Siehe auch Medienmitteilung von SEV-GATA vom 30. April mit weiteren Argumenten gegen den Abbau zum jetzigen Zeitpunkt. 

Wer sind wir?

SEV-GATA (Groundstaff Aviation Technics and Administration), die Gewerkschaft des Bodenpersonals der Luftfahrt, setzt sich ein für Mitglieder aus den verschiedensten Betrieben wie beispielsweise Swiss Int. Air Lines Ltd., Swissport, SBS, Engie, ISS usw. SEV-GATA ist Teil der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, der grössten Schweizer Gewerkschaft für Arbeitnehmende im Verkehrs- und Transportgewerbe.