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SEV-GATA

Swiss Technik: Umfrage und Intervention zu Arbeitszeitthemen

Am 1. März war SEV-GATA beim Personal von Swiss Technik am Flughafen Zürich präsent – hier zum Beispiel in der Lernwerkstatt im T14. Zur Sprache kamen an dem Tag auch die Arbeitszeitthemen.

In den letzten Monaten haben Mitarbeitende von Swiss Technik gegenüber SEV‑GATA – der SEV-Abteilung für das Bodenpersonal der Luftfahrt – vor allem drei Arbeitszeitthemen immer wieder als Ärgernis angesprochen: die «Zusatztage», die geringe zeitliche Flexibilität beim Ein- und Ausstempeln und die vielen verkürzten Pausen. Dazu hat SEV-GATA Ende 2023 eine Mitgliederbefragung durchgeführt und, gestützt auf die Ergebnisse, in den letzten Wochen bei den Verantwortlichen interveniert, um bessere Lösungen auszuhandeln. Dieser Dialog hat bei einem Thema bereits gefruchtet.

Die Umfrage fand beim Swiss-Technik-Personal zwischen dem 21. November und dem 5. Dezember via Internet statt. Ein Thema war die Toleranz von nur gerade plus/minus drei Minuten beim Ein- und Ausstempeln bei Beginn und Ende der Schichten. Diese doch sehr starre, unflexible Regelung wurde von fast 70 % der über 60 Umfrageteilnehmenden als belastend oder sehr belastend eingestuft. Dieses Verdikt hat SEV-GATA den Zuständigen vor einigen Wochen zur Kenntnis gebracht und eine grössere Stempeltoleranz gefordert.

Mehr Flexibilität beim Ein- und Ausstempeln

Nach Gesprächen mit SEV-GATA und der Personalkommission hat das HR nun per 1. März bei der Arbeitszeiterfassung grössere Stempeltoleranzen eingeführt. So kann neu bis fünf Minuten nach dem offiziellem Schichtbeginn oder bis zehn Minuten vorher eingestempelt werden, ohne dass die erfassten Differenzbeträge zu den Sollzeiten abgezogen oder gutgeschrieben werden. Und bei Dienstschluss beträgt das Toleranzfenster neu plus/minus fünf Minuten.

Noch unklar ist dagegen, wie die acht zusätzlichen Arbeitstage pro Jahr – die ein Teil des Swiss-Technik-Personals seit dem 1. Oktober 2015 leisten muss, weil die Wochenarbeitszeit im GAV auf 42 Stunden erhöht wurde – im Schichtdienst personalverträglicher umgesetzt werden können. Im Flugzeugunterhalt muss deswegen zum Beispiel im Schichtturnus 6–4 (sechs Tage Arbeit – vier Tage frei) oder 5–5 (Nachtdienst) an eigentlich freien Tagen zusätzlich gearbeitet werden.

Arbeitsgruppe sucht Lösung für Zusatztage

In der Umfrage haben über 93,4 % der Teilnehmenden diese Zusatztage als belastend oder sehr belastend bewertet. Rund ein Drittel gab an, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, mittels Verzicht auf Ferientage und/oder Lohn (reduziertes Pensum) solche Zusatztage teilweise oder ganz zu vermeiden, sind aber mit dieser Lösung offensichtlich nicht zufrieden. Denn 98,4 % fanden es wichtig oder sehr wichtig, dass SEV-GATA eine bessere Lösung für die Zusatztage aushandelt.

Diesem klaren Auftrag folgend hat SEV-GATA die Leitung von Swiss Technik kontaktiert. Nun wird eine neue Arbeitsgruppe eingesetzt, bestehend aus betroffenen Mitarbeitenden, Verantwortlichen und SEV-Gewerkschaftssekretärin Regula Pauli.

Viele verkürzte Pausen

Drittes Umfragethema war die Handhabung der geplanten (teilweise unbezahlten) Pausen, die oft nicht in voller Länge bezogen werden können. Zwei Drittel der Teilnehmenden gaben an, in jedem Schichtblock (z. B. 6–4) die Pause mindestens einmal nicht wie geplant beziehen zu können, 11,3 % sogar drei- bis viermal und 4,8 % fünf- bis sechsmal. Und 57,4 % der Teilnehmenden bewerteten diese Situation als belastend oder sehr belastend.

Damit resultierte auch hier ein klarer Auftrag an SEV-GATA, sich um das Thema zu kümmern. «Zumal der Bezug der Pausen als Erholungszeit eine Notwendigkeit ist», wie Regula Pauli festhält. Sie hat in den letzten Wochen mit Kolleg:innen vertieft über das Thema gesprochen und wird auch dazu bei den Zuständigen intervenieren.

Markus Fischer
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