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Engagement

Mit euch vor Ort

Es ist natürlich schwierig, den Blick auf die verschiedenen politischen und gewerkschaftlichen Herausforderungen zu lenken, die uns beschäftigen, wenn gleichzeitig nur wenige tausend Kilometer entfernt ein Krieg tobt. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat im Übrigen die russische Invasion in der Ukraine klar verurteilt.

Abgesehen davon beschäftigen uns schon in der ersten Jahreshälfte viele Themen. Die Unterschriftensammlung gegen AHV21 ist jetzt schon ein Erfolg. Innert Rekordfrist wurden über 100 000 Unterschriften fürs Referendum gesammelt. Etwas anders sieht es beim zweiten laufenden Referendum aus, jenem gegen die Abschaffung der Verrechnungssteuer auf Obligationen. Bald läuft die Sammelfrist ab. Es müssen jetzt unbedingt alle Unterschriftenbogen eingeschickt werden.

Darüber hinaus engagiert sich die Gewerkschaftsbewegung in den nächsten Monaten bei zwei wichtigen Initiativen: Vorab für die Kita-Initiative, die am 8. März lanciert worden ist und insbesondere ausreichend Kita-Plätze zu tragbaren Preisen fordert. Sie zielt weit über die gesellschaftliche Diskussion zur besseren Verteilung der Aufgaben von Mann und Frau hinaus und gilt einem wesentlichen gewerkschaftlichen Anliegen: dem Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben. Die zweite Initiative, bei der das Datum der Lancierung noch nicht feststeht, ist jene zu den Gewinnen der Nationalbank. Ein Teil davon soll für die AHV eingesetzt werden, die wir unbedingt stärken wollen.

Natürlich beschränkt sich unser Engagement nicht aufs Sammeln von Unterschriften. In der Gewerkschaftsarbeit sind wir mit der Erneuerung zahlreicher Gesamtarbeitsverträge beschäftigt. Die grosse Herausforderung dabei ist, angesichts der tiefen Spuren, die Corona bei den öffentlichen Finanzen hinterlassen hat, das heutige gute Niveau zu erhalten. Dank der politischen Unterstützung der finanziellen Absicherung der Branche muss es möglich sein, dass die Unternehmen nicht das Personal für die Pandemie bezahlen lassen. Darauf achten wir ganz besonders.

Diese verschiedenen Aufgaben erfordern das Engagement von uns allen. Der SEV kann auf ein breites Netz treuer aktiver Mitglieder zählen, die die Ärmel hochkrempeln, wenn es darauf ankommt. Die Bindung zwischen dem Profiapparat und der engagierten Basis ist eng. Das Ende der Pandemie macht es möglich, dass wir wieder vermehrt vor Ort auftreten und diese wertvollen Kontakte pflegen können, die uns so stark machen.

Editorial von Giorgio Tuti,Präsident SEV