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Editorial von Giorgio Tuti, Präsident SEV

AHV 21 betrifft uns alle

Anfang Januar hat ein breites Bündnis an Gewerkschaften, Verbänden und Parteien das Referendum gegen die AHV 21 lanciert. Auch der SEV hilft mit, die nötigen Unterschriften zu sammeln. Denn es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Frauen die Kosten für dieses Reformpaket tragen sollen.

Die Aussagen vom «grossen Privileg der Frauen» oder der «grossen Ungleichheit beim Rentenalter» höre ich immer wieder. Und ich widerspreche diesen Aussagen vehement. Denn neben dem Rentenalter gibt es viele weitere Faktoren, die einen Einfluss auf die finanzielle Situation bei der Pensionierung haben.

So auch die Ungleichheit bei den Löhnen, die zwar in der öV-Branche erfreulicherweise kein grosses Thema ist, in vielen anderen Branchen aber sehr wohl. Frauen verdienen im Durchschnitt 19 % weniger als Männer. Zwischen 2014 und 2018 hat sich der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen vergrössert, und der klar diskriminierende Anteil ist gewachsen.

Dazu kommt, dass es nach wie vor sogenannte klassische Frauenberufe gibt, die nur deshalb schlechter bezahlt sind, weil sie mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden. Frauen arbeiten ausserdem noch immer mehr Teilzeit als Männer. Nicht, damit sie mehr Freizeit geniessen können, sondern um sich der unbezahlten Care-Arbeit wie der Betreuung der Kinder oder Eltern zu widmen.

Alle diese Faktoren wirken sich bereits heute unweigerlich auch auf die Situation bei einer Pensionierung aus. Dass dadurch Rentenlücken entstehen, kann heute nicht mehr geleugnet werden. Unter dem Strich bleibt eine Rentendifferenz von rund einem Drittel.

Faktisch reichen vielen Frauen die Renten kaum zum Leben. Jede vierte Rentnerin hat nur die AHV, jede zehnte muss direkt Ergänzungsleistungen beziehen.

Statt die Rentensituation der Frauen zu verbessern, will das Parlament nun einen Rentenabbau auf dem Buckel der Frauen durchdrücken. Und dagegen müssen wir uns mit aller Kraft wehren; denn heute geht es um die Erhöhung des Rentenalters der Frauen, morgen dann um die generelle Erhöhung des Rentenalters für alle.

Ich bin entschieden gegen diese Entwicklung und zähle auf deine Unterstützung.

Nein zum AHV-Abbau!

Unterschreibe das Referendum gegen AHV 21 und reiche die Bögen weiter zum Unterschreiben. Du kannst das Formular auch online ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben, oder diesen Bogen ausdrucken und anschliessend ausfüllen.