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Swissport-Personal protestiert am Flughafen Zürich

Heute Samstag haben weit über 200 Swissport-Mitarbeitende (siehe Video) ihrem Management am Flughafen Zürich mit einem Protestbesuch gezeigt, dass sie genug haben von ihren prekären Arbeits- und Anstellungsbedingungen. Und dass sie von der Leitung endlich ein klares Bekenntnis zu Verbesserungen erwarten. Personalvertreter:innen übergaben der Leitung deshalb einen Vorvertrag für den neuen GAV mit Eckwerten, welche die Leitung bis Mittwoch akzeptieren soll.

Konkret stellt das Personal – vertreten durch die Gewerkschaften – folgende Forderungen an die Swissport-Leitung:

  • Swissport verpflichtet sich, per 1. Januar 2023 einen neuen GAV einzuführen, der mindestens das Niveau des GAV 2019 aufweist, bevor dieser Ende 2020 angesichts der Pandemie in einer Zusatzvereinbarung mit Krisenmassnahmen verschlechtert wurde. Mit dem «Krisen-GAV» musste das Personal Lohneinbussen, längere Arbeitszeiten und eine Reduktion der Ferien- und arbeitsfreien Tage um insgesamt zehn Tage pro Jahr hinnehmen. Dazu kam noch mehr Flexibilität bei den Schichten.
  • Reduktion der Split-Touren (d.h. mit mehreren langen Pausen pro Tag) auf eine pro Monat.
  • Mehr arbeitsfreie Tage für die Mitarbeitenden.
  • Angesichts der anziehenden Teuerung: Aufnahme eines Modells zum Teuerungsausgleich in den GAV.

Seit März fanden GAV-Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern statt, doch nach fünf Verhandlungsrunden war klar, dass Swissport in keiner Weise auf die Forderungen des Personals eingehen wollte. Darum liessen die Gewerkschaften im Juni ihre Mitglieder über die Kündigung des Krisen-GAV und mögliche Kampfmassnahmen abstimmen, und für beides hat sich eine grosse Mehrheit ausgesprochen. Daraufhin haben die Gewerkschaften am 22. Juni den Krisen-GAV auf Ende 2022 gekündigt und nun diesen Protestbesuch organisiert.

«Der Krisen-GAV ist noch immer in Kraft, obwohl sich der Luftverkehr wieder normalisiert hat», erklärt Philipp Hadorn, Präsident der Bodenpersonalgewerkschaft SEV-GATA. «Nun ist es höchste Zeit, auch bei den Anstellungsbedingungen wieder zur Normalität zurückzukehren und sie in wichtigen Punkten zu verbessern. In den zwei Corona-Jahren hat Swissport seinen Mitarbeitenden viel abverlangt. Sie haben Verschlechterungen akzeptiert und alles getan, um das Unternehmen durch die Krise zu bringen. Wegen dem andauernden Personalmangel und den schlechten Arbeits- und Anstellungsbedingungen sind nun viele Mitarbeitende erschöpft und frustriert. Jetzt muss ihnen die Leitung endlich mit einem klaren Bekenntnis zu spürbaren Verbesserungen des GAV Wertschätzung signalisieren.»

 

Wer sind wir?

SEV-GATA (Groundstaff Aviation Technics and Administration), die Gewerkschaft des Bodenpersonals der Luftfahrt, setzt sich ein für Mitglieder aus den verschiedensten Betrieben wie z.B. Swiss Int. Air Lines Ltd., Swissport, SBS, Engie, ISS, Vebego etc. SEV-GATA ist die Abteilung Luftverkehr des SEV, der Gewerkschaft des Verkehrspersonals. Der SEV ist mit rund 40'000 Mitgliedern die grösste Gewerkschaft im Bereich des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz.

www.sev-gata.ch

www.sev-online.ch

 

Weitere Auskünfte:

Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär SEV und Präsident SEV-GATA, 079 600 96 70