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Genfer Verkehrsbetriebe

SEV erneuert Streikwarnung bei den TPG

Das Personal der TPG beklagte die mangelnde Berücksichtigung seines Leidens am Arbeitsplatz durch die GL und beschloss, die im Januar eingereichte Streikankündigung zu erneuern.

Mit 76,2 Prozent gaben die SEV-Mitglieder dem Sektionsvorstand der Genfer Verkehrsbetriebe (Transports publics genevois, TPG) das Mandat, die Vorschläge der Geschäftsleitung abzulehnen und die ausgesetzte Streikankündigung vom Januar zu erneuern.

Obwohl die laufenden Verhandlungen darauf abzielten, die Forderungen des Personals zu erfüllen, wurden die Vorschläge als unzureichend erachtet. Dies umso mehr, als einer von ihnen als Gegenleistung eine Erhöhung der Arbeitszeit im Fahrdienst fordert. Werden bis Ende April keine wesentlichen Fortschritte erzielt, kommt es zum Streik. Nach einer Umfrage unter seinen Mitgliedern hatte der Vorstand des SEV-TPG im Januar beschlossen, die Streikankündigung für den 31. Januar auszusetzen. Der für Mobilität zuständige Staatsrat hatte in der Tat einen neuen Verhandlungsrahmen vom 1. Februar bis zum 24. März unter der Leitung der VR-Präsidentin der TPG vorgeschlagen und dem Personal zu bestimmten Forderungen Zusagen gemacht. «Trotz dieses neuen Verhandlungsrahmens, der dem Austausch mehr förderlich ist als zuvor, hatten wir erneut das Gefühl, dass die Dringlichkeit unserer Forderungen nicht gehört wurde», bedauert Aurélie Lelong, zuständige SEV-Gewerkschaftssekretärin.

Weder gehört noch ernst genommen

«Aus Sicht der Kolleginnen und Kollegen ist die Geschäftsleitung mit ihren Vorschlägen eindeutig nicht auf die Forderungen des Personals eingegangen, schon gar nicht auf die Verringerung des Leidens am Arbeitsplatz des Fahrpersonals. Die beiden vom VR TPG vor-geschlagenen Varianten wurden daher von den Mitarbeitenden abgelehnt», so Aurelie Lelong weiter. Auf die Frage «Welches Mandat erteilen Sie dem Vorstand SEV-TPG?» forder-ten 76,2 % der Abstimmenden, die Vorschläge der TPG abzulehnen und die ausgesetzte Streikankündigung zu erneuern (18,6 % forderten, einen der Vorschläge anzunehmen; 5,2 % der Stimmzettel waren ungültig).

Für die Unternehmensleitung war dies eine totale Desavouierung, da sie identische Ergebnisse wie bei ihrer eigenen Befragung erhielt. Obwohl der Anteil des gewerkschaftlich organisierten Personals bei den TPG fast 70 % beträgt, wollte die TPG-Direktion zum ersten Mal ihre eigene Konsultation durchführen. Damit stellte sie die Legitimität und Repräsentativität der Personalvertretungsorganisationen und insbesondere des SEV als Mehrheitsgewerkschaft infrage. «Wenn sie versucht hat, die Ergebnisse unserer Umfrage infrage zu stellen, indem sie ihre eigenen Ergebnisse geltend macht, so ist dies gescheitert, da die Ergebnisse identisch sind. Die Ablehnung ist einstimmig», bemerkt Aurélie Lelong. Die Gewerkschafterin nennt einen klaren Grund für die Ablehnung: «Wieder einmal haben sie das Unwohlsein ihrer Beschäftigten unterschätzt. Man muss Lösungen finden, anstatt das Boot noch mehr zu belasten.»

Warum diese Desavouierung der TPG?

Wie lässt sich diese Desavouierung der Direktion und des VR der TPG erklären? – « Indem sie etwas anderes als die Ursachen des Leidens des Personals behandeln wollten und unsere Forderungen mit dem künftigen Leistungsvertrag vermischten, haben sie es verpasst, konkrete und schnelle Lösungen zu finden. Dies ist umso betrüblicher, als der VR trotz der zahlreichen Warnungen der SEV-Delegation auf dieser Vermischung der verschiedenen Bereiche beharrte. Anstatt wie gefordert die Beschwerlichkeit zu reduzieren, legen sie noch eine Schicht drauf», fasst Aurélie Lelong zusammen.

Vierjahresplan vor Gesundheit?

Während der gesamten Diskussion schien es, dass die Hauptsorge des Unternehmens und seines Verwaltungsrats darin bestand, die Entwicklung des im Vierjahresplan vorgesehenen Angebots (+29 % im Jahr 2029 im Vergleich zum aktuellen Angebot) zu gewährleisten. Obwohl es zu den Pflichten des Unternehmens gehört, für den Erhalt der physischen und psychischen Gesundheit der Mitarbeitenden zu sorgen und laufend nach Verbesserungsmöglichkeiten der Arbeitsbedingungen zu suchen, ist dieses Thema in den Hintergrund getreten. Dies zeigt sich daran, dass die VR-Präsidentin den Forderungen des Personals eine Erhöhung der Arbeitszeit für die Fahrer:innen um zwei Stunden pro Woche entgegensetzte.

Yves Sancey / Eva Schmid
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AKTUALISIERUNG 
Ultimatum bis zum 24. April 2024 festgelegt, um einen Streik bei den tpg zu vermeiden. Im Falle einer Nichteinigung wird der Streik in den darauffolgenden Tagen stattfinden.

Kommentare

  • D'Alessandro Gilbert

    D'Alessandro Gilbert 21/04/2024 07:48:11

    Voilà la voie à suivre, elle va dans le sens de la proposition faite par la VPT lors du congrès. les conditions de travail est l’élément essentiel pour améliorer la qualité de vie. Mes collègues camarades des TPG font preuve de courage, ils méritent toute notre considération et solidarité.