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Unterverband BAU

Eine Laufbahn geht zu Ende

Nach über 48 Jahren bei der SBB ist Markus Kaufmann in den Ruhestand getreten. Per 1. Januar 2021 hat er ausserdem sein Mandat als Zentralpräsident (ZP) des Unterverbands (UV) BAU Jan Weber übergeben. Markus Kaufmann führte den UV seit 2016, davor amtete er acht Jahre lang als Vizepräsident. Für die SEV-Zeitung blickt er zurück, und nach vorne.

SEV-Zeitung: Das neue Jahr bringt dir viel Veränderung. Worauf freust du dich am meisten?

Markus Kaufmann: Es ist toll, dass ich nun freier bin und machen kann, was ich will. Mit meiner Pensionierung und dem Rücktritt als ZP sind viele Termine weggefallen. Da auch meine Frau kürzlich pensioniert wurde, müssen wir nun zu einer neuen Tagesstruktur finden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die uns noch unbekannten Gegenden der Schweiz – wie das Appenzellerland oder den Thurgau – zu bereisen. Natürlich mit dem öV.

Was bleibt dir besonders in Erinnerung, wenn du an deine aktive Zeit im SEV zurückdenkst?

Ich war seit 1976 immer aktiv im SEV, zunächst als Sekretär in verschiedenen Sektionen, ab 2000 dann auf Stufe Unterverband. Erinnern werde ich mich immer an die gute Zusammenarbeit, auch zwischen den einzelnen UV. Die Kollegialität werde ich sicher auch vermissen. Auch wenn diese in den letzten Monaten – bedingt durch die Pandemie – stark gelitten hat. Ich konnte mich nicht einmal richtig verabschieden, weder bei der SBB noch im SEV. Das schmerzt.

Was mir sicher auch in Erinnerung bleiben wird, ist der Erfolg der Marktzulage bei den B100-Triebfahrzeugführenden (TFF). Dank der Petition der Sektion Ticino und des UV BAU musste die Leitung I-VU einlenken und den TFF einen angemessenen und damit besseren Lohn bezahlen. Das war eine tolle Teamarbeit.

Du hast das Zepter Jan Weber übergeben. Was werden seine grössten Herausforderungen im BAU sein?

Die grösste Herausforderung ist sicher, die Geschichte mit dem B100-Lokpersonal zu einem guten Abschluss zu bringen. Auch bezüglich Lohnentwicklung wird es herausfordernd sein, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jan ist dafür sicher die ideale Vertretung. Er verjüngt das Team und arbeitet an der Front draussen, nicht wie ich im Büro (das galt für Markus aber nur in den letzten Jahren, die Red.). Er ist damit sehr nah bei seinen Kolleg/innen, sieht sofort, wenn Probleme auftreten, und kann entsprechend schnell reagieren.

Bleibst du dem SEV als pensioniertes Mitglied weiter treu?

Ja natürlich. Ich wechsle allerdings nicht in den PV, sondern bleibe vorerst beim UV BAU, wo ich noch viele Kollegen habe.

Was möchtest du unseren Mitgliedern noch auf den Weg geben?

Meinen Kolleginnen und Kollegen beim SEV kann ich nur nahelegen, dringend neue Mitglieder zu werben, auch wenn es sicher nicht einfacher geworden ist. Aber mit der demografischen Entwicklung – besonders beim BAU – werden in den nächsten Jahren viele Mitarbeitende in Pension gehen und Lücken hinterlassen. Es müssen nun neue Kräfte ihre Arbeits- und Anstellungsbedingungen mitbestimmen.

 

Chantal Fischer
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