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Petition «Gegen einen Kahlschlag im Bahnverkehr»

SEV, VCS, Pro Bahn und IGöV setzen sich durch: Kahlschlag im Bahnverkehr abgewendet

Der befürchtete Kahlschlag im regionalen Bahnverkehr ist abgewendet: Verkehrsministerin Doris Leuthard will die angedachte Umstellung von Bahn- auf Buslinien weitaus zurückhaltender prüfen lassen als ursprünglich geplant. Dies ist das Verdienst der Petition «Gegen einen Kahlschlag im Bahnverkehr» des VCS Verkehrs-Club der Schweiz, der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Schweiz (IGöV Schweiz) und von Pro Bahn Schweiz. Die vier Partner werden sich auch künftig für einen leistungsfähigen Regionalverkehr engagieren.

Vor genau einem Monat reichten VCS, SEV, IGöV Schweiz und Pro Bahn Schweiz ihre Petition «Gegen einen Kahlschlag im Bahnverkehr» mit mehr als 18‘600 Unterschriften ein. Der Anlass dafür waren geplante Sparmassnahmen im Rahmen der Bahnreform 2. Der Bundesrat wollte die Kantone verpflichten zu prüfen, ob Bahnlinien mit einem Kostendeckungsgrad unter 50 Prozent durch Busse ersetzt werden könnten. Insgesamt 175 von 300 regionalen Bahnlinien wären davon betroffen gewesen.

Inzwischen liegt die Antwort von Verkehrsministerin Doris Leuthard auf dem Tisch: Das Projekt wird nicht fallen gelassen, aber weitaus weniger strikt als geplant umgesetzt. Neu sollen regionale Bahnlinien mit einem Kostendeckungsgrad unter 30 Prozent alle zehn Jahre überprüft werden. Eine automatische Umstellung von Bahn auf Bus ist dabei nicht vorgesehen.

VCS, SEV, IGöV Schweiz und Pro Bahn Schweiz sind über diese Entwicklung höchst erfreut. Auch wenn die geplanten Überprüfungen nicht fallen gelassen werden, ist damit einem übereilten Kahlschlag im regionalen Bahnverkehr der Riegel geschoben. Es wäre fatal gewesen, diesen einzig aufgrund rigider finanzieller Kriterien zu beurteilen. Der öffentliche Verkehr erfüllt einen wichtigen Service public, von dem Private ebenso profitieren wie die Wirtschaft. Diesen gilt es zu erhalten und zu pflegen.

Es ist dies bereits das zweite Mal, dass VCS, SEV, IGöV Schweiz und Pro Bahn Schweiz mit einer gemeinsamen Petition einen wichtigen Sieg zugunsten des Regionalverkehrs erringen. Die vier Organisationen hatten bereits im Sommer 2010 erfolgreich die damals geplanten Sparmassnahmen bei den Postautos bekämpft. Auch künftig werden der VCS, der SEV, die IGöV Schweiz und Pro Bahn Schweiz sich für einen leistungsfähigen öffentlichen Verkehr engagieren.

Weitere Informationen: Roger Nordmann, Vizepräsident VCS, Tel.: 079 290 06 74
Daniela Lehmann, Koordinatorin Verkehrspolitik SEV, Tel.:079 771 51 44
Gerhard Tubandt, Mediensprecher VCS, Tel.: 058 611 62 52 oder 079 708 05 36
Bea Heim, Präsidentin IGöV Schweiz, Tel.: 079 790 52 03
Kurt Schreiber, Präsident Pro Bahn Schweiz 044 781 34 08 oder 079 253 01 72