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Jahresabschluss bestätigt gute Finanzlage der SBB

SEV teilt Sorge der SBB um Pensionskasse

Der Jahresabschluss der SBB 2006 bestätigt, dass das Unternehmen in guter Verfassung ist. Die Transportgewerkschaft SEV weist darauf hin, dass das Personal mit den anhaltenden Produktivitätssteigerungen einen grossen Beitrag dazu leistet. Der SEV unterstützt die SBB in ihren Bemühungen, dass der Bundesrat endlich Wort hält und die Pensionskasse nachhaltig saniert.

Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband SEV ist nicht überrascht vom guten Resultat der SBB. Er hat schon letztes Jahr darauf hingewiesen, dass der damalige Abschluss taktisch begründet schlechter ausfiel, als die tatsächliche Lage der SBB war. Wie die Zahlen zeigen, hat das Personal erneut zu einer Produktivitätssteigerung beigetragen – und tut dies im laufenden Jahr mit der 41-Stunden-Woche erneut. Der SEV findet das Klagen der SBB über zusätzliche Belastungen durch den neuen GAV völlig verfehlt. Umso mehr, als die Kader der SBB erneut höhere Bonus-Zahlungen erhalten, während das Personal an der Basis mit höheren Arbeitszeiten und dem Wegfall von Zulagen seinen Teil an den Unternehmenserfolg beisteuert.

Der Erfolg der Bahn als Verkehrsmittel ist erfreulich; das Schweizervolk schätzt und nützt das Angebot der SBB mehr denn je. Schade nur, dass die SBB beim Inlandgüterverkehr eine Abbaustrategie gefahren ist; man mag sich kaum ausdenken, welche Zahlen SBB Cargo präsentieren könnte, wenn sie auf Ausbau gesetzt hätte – ganz abgesehen vom Beitrag zur Verkehrsverlagerung. Der SEV wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die SBB den Wagenladungsverkehr nicht vernachlässigt. Die massiven Verbesserungen bei SBB Cargo bestätigen überdies, dass sich der SEV zu Recht gegen eine zusätzliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in einem separaten GAV für SBB Cargo oder einzelne Berufskategorien gewehrt hat. Dies könnte SBB Cargo bei solchen Zahlen nicht rechtfertigen.

Erfreut nimmt der SEV zur Kenntnis, dass sich der neue SBB-Chef Andreas Meyer zur integrierten Bahn bekennt, die Schiene und Zug aus einer Hand anbietet. Mit dem einheitlichen Gesamtarbeitsvertrag fürs gesamte Unternehmen haben SEV und SBB dieses Denken auch bei den Arbeitsbedingungen gestärkt. Es ist wichtig, dass diese Einheit nun in der Umsetzung des GAV gewahrt bleibt.

Der SEV teilt die Sorgen der SBB bezüglich der Pensionskasse. Die gewählte Form der Sanierung für die Aktivmitglieder belastet auf Jahre hinaus die laufende Rechnung der SBB. Dies wird sich direkt auf Angebot und Qualität der SBB und auch auf die Arbeitsbedingungen auswirken, da der finanzielle Spielraum langfristig eingeengt ist. Es ist unhaltbar, dass das Personal und das Unternehmen – und somit letztlich alle Benutzerinnen und Benutzer des öffentlichen Verkehrs – für die zögerliche Haltung des Bundesrats bei der Sanierung der Rentneranteile bezahlen. Zudem verlieren die Rentnerinnen und Rentner der SBB Jahr für Jahr an Kaufkraft, da sie vom Teuerungsausgleich ausgeschlossen sind, solange die Kasse in Unterdeckung ist. Der Bundesrat hat seine Verantwortung nicht nur zu akzeptieren, sondern endlich auch eine Lösung zu präsentieren.