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GAV-Konferenz des SEV bestätigt Marschrichtung

SBB-Personal akzeptiert keinen Abbau

Der neue Gesamtarbeitsvertrag der SBB muss mit dem bisherigen mindestens gleichwertig sein. Diese Hauptforderung hat die GAV-Konferenz der Gewerkschaft SEV heute bekräftigt. Die Delegierten verlangen zudem einen gleichwertigen Vertrag für SBB und SBB Cargo und stellen sich gegen zusätzliche separate Vertragswerke innerhalb des Unternehmens.

Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) ist bereit, weiter mit der SBB über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag zu verhandeln. Diese Verhandlungen, die nach der Kündigung des bestehenden Vertrags durch die SBB im Frühling begonnen haben, kommen bisher nur sehr schleppend voran. Die SBB beharrt auf ihren Forderungen nach Arbeitszeitverlängerung, Abbau von Zulagen und Aufweichung des Kündigungsschutzes, mit dem Ziel von 5 Prozent Einsparungen beim Personal.

Bei den Delegierten der GAV-Konferenz des SEV herrschte heute eine hitzige Stimmung: Sie verurteilen die Forderungen der SBB als inakzeptabel. Das Unternehmen schiesst damit weit über das Ziel hinaus. Das Gebot der «gleich langen Spiesse», das der Arbeitgeber predigt, ist scheinheilig: Die Unterschiede zu vergleichbaren Bahnen sind unbedeutend, und die SBB macht sich unglaubwürdig, wenn sie sich als Riese im Umfeld der Kleinen nach unten orientieren will.

Nach langen und intensiven Diskussionen hat die GAV-Konferenz beschlossen, weiter zu verhandeln – sofern die SBB ihre Forderungen priorisieren kann und will. Sie hat ihrer Verhandlungsdelegation klare Aufträge mitgegeben, die als Minimum zu verstehen sind:

  • Die Verträge für SBB und SBB Cargo müssen unter sich gleichwertig sein,
  • entgegen der Forderung der SBB werden keine weiteren Verträge akzeptiert (z.B. für das Werkstättenpersonal),
  • der neue Vertrag muss mit dem jetzt bestehenden gleichwertig sein,
  • der Kündigungsschutz ("contrat social") muss weiter bestehen.

Eine nächste GAV-Konferenz im September wird beurteilen, ob ihre Vorgaben in den Verhandlungen erreicht worden sind. Der SEV ist bereit, mit gewerkschaftlichen Aktionen seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen – innerhalb der bestehenden Friedenspflicht. Er veranstaltet zudem am 23. September in Bern eine eigene Vordemo zur nationalen Kundgebung des Gewerkschaftsbundes «Löhne rauf – und Lohngleichheit jetzt!».

Die GAV-Konferenz besteht aus Delegierten des SEV innerhalb der SBB; sie umfasst gegen 140 Personen.