Kongress 2009

Resolution: Stopp der permanenten Reorganisation

[ Zurück zur Übersicht Kongress 2009 ]

Resolution: Stopp der permanenten Reorganisation

Seit Jahren hat die Reorganisationswelle den öffentlichen Verkehr erfasst. Längst geht es nicht mehr darum, verstaubte Unternehmen in eine moderne Zukunft zu führen; längst ist der Schritt von Bundes- und Staatsbetrieben zu scheinprivaten «Unternehmen» vollzogen. Unter dem Schlagwort der Gewinnmaximierung darf häufig kein Stein auf dem andern bleiben.

Das bringt die Verantwortlichen in den Chefetagen dazu, eine Reorganisation an die andere zu hängen. Kommt ein neuer Chef, ist eine Reorganisation ohnehin zwingend. Offensichtlich hat jeder Vorgänger immer alles falsch gemacht.

Doch auch ohne Chefwechsel müssen die Strukturen offenbar permanent umgebaut werden, häufig ohne dass weder das Ziel noch ein Nutzen der Reorganisation sichtbar wären.

Fürs Personal sind die Reorganisation längst nur noch als Schikane erkennbar; bevor die eine abgeschlossen ist, wird bereits die nächste angekündigt. Häufig sind diese mit Umstellungen in der Hierarchie, vielfach mit Umzügen verbunden – von einem Büro ins nächste, aber auch an andere Standorte, ja gar durch die halbe Schweiz. Fürs Personal bedeutet das den Verlust des gesamten sozialen Umfelds, häufig auch materielle Einbussen, etwa wenn eine Wohnung oder ein Haus verkauft werden muss (und das Unternehmen nicht als Käufer auftritt...).

Wir fordern:

  1. Stopp der blinden Reorganisationswut: Ist eine Reorganisation einmal beschlossen, soll sie sozialverträglich umgesetzt werden. Und danach gilt es zu konsolidieren – das entspricht allen Führungsregeln. Das bringt die Ruhe ins Unternehmen, die nötig ist, um Erfahrung entstehen zu lassen und Nutzen daraus ziehen zu können.
  2. Stopp der Verlagerung von Personal: Standortwechsel sind nur akzeptabel, wenn sie ein erkennbares, deutliches übergeordnetes Ziel haben. Wird vom Personal ein Umzug verlangt, müssen ein nachhaltiger, langfristiger Arbeitsplatz garantiert und sämtliche wirtschaftliche Nachteile vom Unternehmen getragen werden.