| Aktuell / SEV Zeitung

Rheintal-Express verkehrt nun unbegleitet

«Adieu» des Zugpersonals

Der SBB und den Kantonen war es ums Feiern, dem Zugpersonal nicht: Bei der Einweihung der neuen Fahrzeuge des Rheintal-Express machte sich der SEV bemerkbar.

Das «Empfangskomitee» des SEV für den neuen Rheintal-Express

Mit Fahnen und Postkarten begrüssten der SEV und insbesondere das Zugpersonal die neuen Züge des Typs Regio- Dosto, als sie zur Taufe in Buchs SG einfuhren. Seit dem 9. Juni verkehren diese nun auf der Strecke St. Gallen–Chur. Mit der Einführung der längst fälligen neuen Zugkompositionen findet gleichzeitig ein Leistungsabbau statt: Die Zugbegleitung wird auf dieser Strecke abgeschafft. Die Rheintalstrecke wird somit nicht auf-, sondern deutlich abgewertet.

Grusskarten für die Reisenden

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals wehrt sich seit langem gegen diesen Abbau. Die Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter des Rheintal-Express verabschiedeten sich in den letzten Wochen deshalb mit «Adieu»-Postkarten bei den Bahnreisenden und übergaben Anna Barbara Remund, Leiterin Regionalverkehr SBB, eine Resolution.

Längste unbegleitete Strecke

Sie bedauern, dass diese Strecke nicht mehr begleitet wird. Sie sind zusammen mit dem SEV der Meinung, dass auf dieser langen Strecke, die häufig auch von Touristinnen und Touristen befahren wird, eine kompetente Begleitung nötig ist. Sporadisch eingesetzte Kontrollpersonen und Sicherheitskräfte genügen auf der neu längsten unbegleiteten Strecke der Schweiz nicht. Der SEV befürchtet, dass die Sicherheit der Fahrgäste gefährdet ist und der Vandalismus zunehmen wird. Bei allfälligen Störungen und Unfällen wird der Lokführer allein für den Notruf und die Betreuung der Bahnreisenden zuständig sein – dies auf einer Strecke, die zu grossen Teilen weitab der Siedlungen verläuft. Der SEV wird sich dafür einsetzen, dass alle Möglichkeiten zur Wiedereinführung einer Zugbegleitung ernsthaft verfolgt werden.

am

Impressionen von der Aktion