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Firmenarbeitsvertrag mit der Rhätischen Bahn vorsorglich gekündigt

Der SEV erwartet die RhB am Verhandlungstisch

Seit Dezember 2010 verlangt der SEV von der Unternehmensleitung der RhB, ernsthaft über Einzelteile des Firmenarbeitsvertrages zu verhandeln. Obwohl eine erste Verhandlungsrunde auf den 29. Juni 2011 vereinbart wurde, verweigert die RhB die Aufnahme dieser Gespräche. Der SEV hat deshalb beschlossen, den Firmenarbeitsvertrag auf Ende Jahr vorsorglich zu kündigen. Er fordert den VR RhB auf, grünes Licht für Verhandlung zu geben.

Ende Juni 2008 haben die Gewerkschaften SEV und Transfair mit der Rhätischen Bahn einen neuen Firmenarbeitsvertrag in Kraft gesetzt. In den vergangenen Monaten traten offensichtliche Mängel des Vertrages klar zu Tage: Ein komplexes Lohnsystem, das von der RhB ungenügend alimentiert wird, ein Mitarbeiterbeurteilungssystem, das einen enormen administrativen Aufwand ohne wirklichen Qualitätsgewinn bringt, und Arbeitszeitregelungen, die im Alltag kaum umsetzbar sind.

Im Dezember 2010 hat der SEV von der RhB Verhandlungen über diese Problemfelder verlangt. Der Firmenarbeitsvertrag verpflichtet die Vertragsparteien, auf Verhandlungsgesuche der jeweils anderen Partei einzutreten. Obwohl nach einem Auftaktgespräch eine erste Verhandlungsrunde auf den 29. Juni 2011 angesetzt wurde, hat der Verwaltungsrat der RhB nun offenbar beschlossen, die Verhandlungen weiter zu verschieben.

Dieses Vorgehen stellt für den SEV eine klare Verletzung von vertraglichen Pflichten durch den VR RhB dar. Der SEV ist im Interesse der Mitarbeitenden und der Unternehmung nicht bereit, sich länger vertrösten zu lassen. Er hat deshalb die Notbremse gezogen und den FAV auf den 31. Dezember 2011 vorsorglich gekündigt. Der Verwaltungsrat der RhB wird vom SEV aufgefordert, endlich seine Verantwortung wahrzunehmen und grünes Licht für Verhandlungen über längst bekannte Problemfelder zu geben. Ein vertragsloser Zustand kann weder im Interesse der Unternehmung, der Mitarbeitenden noch der Kunden sein. Der SEV wird aber auch für diese Entwicklung gerüstet sein.