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Krise bei der Lokpersonal-Disposition der SBB

Stunde der Wahrheit für «Sopre»

Die Probleme mit der Software «Sopre» bei der Einsatzplanung des Lokpersonals gefährden die Fahrplanstabilität und fordern alle Beteiligten extrem.

Die Probleme bei der Zugführung ähneln jenen, die im Juni 2016 die Einsatzplanung des Zugpersonals heimsuchten, als diese mit «Sopre» zu arbeiten begann. Dort sind die Probleme inzwischen grösstenteils gelöst worden, doch gibt es noch immer Unstimmigkeiten bei der monatlichen Zeitabrechnung.

Unendliche Geschichte

Obwohl die SBB mit der Herstellerfirma seit über sechs Jahren an «Sopre» arbeitet und die Einführung bei der Zugführung vom Frühling auf den November 2017 verschob, kam es erneut zur Krise: Die Qualität der Daten, die das System zum Teil aus anderen Programmen bezieht, ist ungenügend und die Performance schlecht (lange Wartezeiten). So fehlt den Disponent/innen bei allem Unvorhergesehenen wie Störungen oder Zugverspätungen die Übersicht, und sie können nicht genügend rasch reagieren. Das führt zu Verspätungen und Ausfällen von Zügen. Aber auch nicht rechtzeitig angekündigte Baustellen bereiten Probleme. Entsprechend stehen alle Beteiligten unter Druck, kommen physisch und psychisch an ihre Grenzen.

Die ewigen Probleme mit «Sopre», die sich auf Betrieb und Arbeitsklima sehr negativ auswirken, sind für das Personal eine Zumutung. Der SEV hat «Sopre» gegenüber den Zuständigen denn auch seit Langem stets wieder thematisiert.

Task-Force soll es richten

Zurzeit bearbeitet eine Task-Force u.a. folgende Bereiche:

  • Performance System,
  • ungenügende Datenqualität,
  • Lernkurve,
  • Akzeptanz des Systems,
  • Unterstützung (vor Ort),
  • Funktionalitäten,
  • Störungsmanagement,
  • Arbeitslast Kurzfristplanung.

Was passiert, falls «Sopre» ab dem Fahrplanwechsel nicht richtig läuft? «Weil viele Touren und Abstellorte von Fahrzeugen neu geplant wurden, kann nicht mehr auf den Erfahrungsschatz der jetzigen Fahplanperiode zurückgegriffen werden», erklärt LPV-Vizepräsident Marjan D. Klatt. «Speziell betrifft dies Übergabeprozesse im laufenden Betrieb sowie die Bereitstellung und Remisierung von Fahrzeugen, auch tagsüber für den Unterhalt. Besonders schwierig würden grössere Betriebsstörungen.»

Die Verantwortlichen versprechen sich markante Verbesserungen von einem «Sopre»-Release in der ersten Woche des neuen Fahrplans, planen aber auch Alternativmassnahmen. «Wir erwarten, dass ‹Sopre› bis zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember funktioniert», sagt Gewerkschaftssekretär Jürg Hurni. «Auf dem Spiel stehen die Fahrplanstabilität und die Gesundheit des Personals.»

Fi

Kommentare

  • Mehmed Toroman

    Mehmed Toroman 07/12/2017 11:22:02

    Mich wundert und erstaunt das man bei der SBB nach so vielen Jahren noch nicht begriffen hat dass das Sopre absolute Schrott ist. Dieses Programm erschwert vielen mitarbeitenden die Arbeit kontinuirlich, aber man verpufft trotzdem Millionen um diesen aufrecht zu erhalten. Von mir aus braucht man neuen Führungköpfe die das gute vom schlechten unterscheiden können. Stellt sich aber immer die selbe Frage; gibts diesen noch irgendwo?

  • Daniel Scherrer

    Daniel Scherrer 21/12/2017 22:47:53

    Sa 16.12.17 ,1.Ferientag ,zuerst Ferien nicht eingetragen,beim 2.Mal intervenieren beim CLP Ausgleichstag eingetragen.(Mi 13.12.17).Am Samstag den 16.12.17 am Morgen 6.20 Uhr Anruf der Lenkung Zü ,wo ich bleibe!Es war wieder derselbeDienst eingetragen wie vor der Meldung an den CLP.
    Diensteinteilung A4 Ausdruck :unbrauchbar,unleserlich,unübersichtlich!
    Sopre Web Handy :unübersichtlich,praktische Anwendung unzumutbar!