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Versammlung des Postauto-Personals in Yverdon-les-Bains

Chauffeure halten an Forderungen fest

Zusammen mit den Gewerkschaften SEV und Syndicom lud die Personalkommission die Fahrer/innen von Postauto Yverdon zu einer Versammlung. Nach der Übergabe einer Petition an die Leitung von Postauto West am 13. Februar und zwei Treffen mit der Leitung am1. und 21. März ging es um eine Zwischenbilanz.

Von links nach rechts: Christian Fankhauser, Gewerkschaftssekretär SEV; Daniel Crippa, Mitglied der Peko und des SEV; Bryan Kaltenrieder, Mitglied der Peko und von Syndicom; Sheila Winkler, Zentralsekretärin von Syndicom ; Jean-François Donzé, Regionalsekretär von Syndicom.

In ihrer Petition mit 70 Unterschriften stellten die Postautofahrer/innen vor allem folgende Forderungen: Eliminierung der Negativstunden, kompaktere Diensttouren, weniger Arbeitstage am Stück (zurzeit sind es oft zwölf), Abschaffung des Pikettdienstes und Toiletten an allen Endstationen. Bei den zwei Treffen mit der Postautoleitung Yverdon wurde das Personal durch 4 Syndicom- und 2 SEV-Mitglieder vertreten.

Erste Ergebnisse

Was die Toiletten an den Endstationen betrifft, versprach Postauto, im Mai mit dem Aufstellen von mobilen ToiToi-Toiletten zu beginnen.

Der Pikettdienst muss zwingend abgeschafft werden, weil das Fahrpersonal gemäss Arbeitszeitgesetz (AZG) keinen Pikettdienst leisten darf. Er wird im August auf den Schulanfang nach den Sommerferien durch einen Reservedienst ersetzt. Dieser bedingt allerdings, dass die Fahrer/innen im Depot anwesend sind.

Die Reduktion der Anzahl aufeinanderfolgender Arbeitstage bringt den Nachteil mit sich, dass die Fahrer/innen künftig weniger freie Wochenenden haben werden. Doch an zwölf Tagen hintereinander Busse zu chauffieren ist enorm und letztlich sogar ein Sicherheitsrisiko. Auch wenn es nach Meinung der Leitung nicht illegal ist … Doch sind solche Zwölf-Tage-Serien schweizweit nur in dieser Postautoregion üblich.

Die Forderung nach kompakteren Diensttouren ist ein wichtiges Anliegen, aber nicht so leicht umzusetzen. «Nicht selten beginnen wir um 6 Uhr morgens und sind abends erst um 19 Uhr fertig und kommen trotzdem nur auf sechs bezahlte Arbeitsstunden», sagte ein Chauffeur. «Wenn man in der Nähe des Depots wohnt, kann man mit so langen Pausen leben, sonst ist es unerträglich.» Für die Postautoleitung Yverdon geht diese Forderung «über die gesetzlichen Vorschriften und den GAV hinaus und kann nicht umgesetzt werden, ohne die Produktivität der Unternehmung oder den Beschäftigungsgrad zu senken».

Die Forderung nach der Beseitigung der Negativstunden macht ein völlig neues Arbeitszeitmanagement nötig. Dafür braucht es vertiefte Verhandlungen zwischen der Personaldelegation und der Leitung von Postauto Yverdon.

«Ein Prozess»

Obwohl bei den bisherigen Verhandlungen nur relativ bescheidene Resultate erreicht werden konnten, dankten die Fahrer/innen den Vertretern von SEV und Syndicom für ihren Einsatz und beauftragten sie mit der Fortsetzung der Gespräche. Für SEV-Gewerkschaftssekretär Christian Fankhauser handelt es sich um einen Prozess, bei dem es darauf ankommt, allmählich Fortschritte zu erzielen. Das nächste Treffen mit Postauto Yverdon findet am 2. Mai statt.

Alberto Cherubini/Fi