| Aktuell / SEV Zeitung

BLS verweigert sich der Diskussion über Lohnerhöhungen

BLS-Spitze verfolgt sturen Kurs

Die Lohnverhandlungen mit der BLS scheitern an der erneuten Weigerung der Unternehmung, überhaupt auf Diskussionen einzutreten. Der Druck auf die GAV-Verhandlungen steigt damit.

Die BLS wollte dieses Jahr zuerst gar keine Lohnverhandlungen führen; für sie war bereits im Sommer klar, dass es nichts zu diskutieren gibt. Die Verhandlungsgemeinschaft der Gewerkschaften (VG) berief sie jedoch an den Verhandlungstisch, denn jährliche Lohnverhandlungen sind laut geltendem GAV vorgesehen. Nur: Das änderte nichts am sturen Kurs der BLS-Spitze. Wie schon in den Vorjahren weigerte sie sich schlichtweg, überhaupt über generelle Lohnerhöhungen zu sprechen. Die BLS beschränkt sich damit auf das absolute, vertraglich festgelegte Minimum, was die Lohnentwicklung angeht, und sieht keinen Grund für weitere Lohnmassnahmen.

Gute Gründe für Lohnerhöhung

Für die VG gibt es jedoch ausreichend Gründe, trotz der negativen Teuerung Löhne generell anzuheben: So steigen die Krankenkassenprämien, als eine der wichtigsten Ausgabenpositionen aller Schweizer Familien, weiter an. Vor allem aber hat das BLS-Personal in den vergangenen Jahren im Rahmen des Programms «Gipfelsturm» grossen Anteil an die Ergebnisverbesserung des Unternehmens geleistet, ohne dass es nun auch die minimalste Anerkennung dafür erhält.

«Das ist kein gutes Zeichen für die bevorstehenden Verhandlungen», hält Gewerkschaftssekretär Michael Buletti fest und ergänzt: «Während die VG immer bereit war, über sämtliche Themen zu diskutieren, schränkt die BLS von vornherein ihre Bereitschaft zur Lösungssuche massiv ein. Wenn sie mit dieser Einstellung gegenüber ihrem Personal den GAV weiterentwickeln will, wird das ein äusserst schwieriges Unterfangen». Der VG sind die Erwartungen der Basis und deren schwindende Geduld gegenüber der BLS-Spitze sehr wohl bekannt.

Pflichtleistungen an Vorsorge

Auf die Spitze treibt es die BLS schliesslich mit ihrer Information ans Personal: Da bezeichnet sie allen Ernstes die neuen Leistungen an die Pensionskasse als «Investition in den Versicherungsschutz». Tatsächlich handelt es sich dabei um den Anteil an die zusätzlichen Beiträge, die vom Personal ebenfalls geleistet werden – auch die BLS sollte eigentlich Investitionen und Sozialleistungen auseinanderhalten können …

pmo