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Cargo – endlich – schwarz, Infra tiefrot

Es hatte sich abgezeichnet: Der Jahresabschluss 2013 der SBB fällt weniger gut aus als in den Vorjahren. Verwaltungsrat und Konzernleitung wollen höhere Gewinne.

Fahrt ins Tageslicht: SBB Cargo verzeichnet einen kleinen Gewinn.

Gewinn von 238 Millionen Franken müsste rund doppelt so hoch sein, um die langfristige finanzielle Entwicklung des Unternehmens stabil zu halten. Tatsächlich zeigt die Mittelflussrechnung einen entsprechenden Fehlbetrag; allerdings ist der Gewinn der SBB auf jeden Fall eine theoretische Grösse, da nahezu die Hälfte der Einnahmen von Bund und Kantonen kommen.Zu berücksichtigen ist auch, dass sich die SBB kurz nach der Fabi-Abstimmung und bei laufenden GAV-Verhandlungen keinesfalls als wohlhabend darstellen konnte. Neben den Investitionen in Fahrzeuge und Strecken sind es die höheren Trassenpreise und ganz besonders die ungeplanten Fahrbahnsanierungen, die auf die Rechnung drücken. Sowohl der Personenverkehr als auch die Infrastruktur weisen deshalb massiv schlechtere Jahresresultate aus als 2012.

Cargo hats geschafft

Ganz anders Cargo: Wie schon Mitte Jahr abzusehen, schaffte es die Güterverkehrsdivision tatsächlich in die schwarzen Zahlen, wenn auch nur knapp. Personals zurückzuführen. Während Cargo weitere fast 400 Stellen abgebaut hat, hat Infrastruktur um 450 Personen zugelegt, beim Personenverkehr sind es 180 Mitarbeitende mehr.

Täglich über eine Million Passagiere

Die Verkehrszahlen sind allgemein ebenfalls steigend; erstmals fuhren im Durchschnitt täglich über eine Million Menschen mit der SBB. Zugenommen haben auch die Gütermenge und die Trassenkilo- meter, und Immobilien hat noch mehr aus ihren Vermietungen herausgeholt, was weiterhin der Infrastruktur und der Pensionskasse zugutekommt.

Weniger Boni für die Chefs

Da Pünktlichkeit und Sicherheit tiefere Werte aufweisen, ist auch die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden tiefer ausgefallen, ebenso jene des Personals. Das wirkt sich letztlich auf die Einkünfte der Konzernleitung aus: Andreas Meyer musste sich mit 944 000 Franken bescheiden; im Vorjahr hatte er noch 1 035 000 Franken erhalten.
Peter Moor