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Petition

7 200 Unterschriften für gerechte Löhne

Hunderte von ausgefüllten Bögen, total 7200 Unterschriften: Die Lohn-Petition des SEV wurde zum Grosserfolg.

Nacheinander kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach vorn und übergaben ein Couvert voll unterschriebener Bogen. Am Schluss brauchte SBB-Personalchef Markus Jordi Hilfe, um sie alle tragen zu können. «Damit haben wir den Druck gemacht, den wir in den Verhandlungen brauchen», stellt Manuel Avallone fest.

Tag für Tag stieg die Zahl an und erreichte schliesslich eine Höhe, die selbst kühne Erwartungen übertraf: Bis zur Übergabe der Petition waren 7200 Unterschriften eingegangen, in den Tagen danach gingen weitere ein, sodass das Total deutlich über 8000 Unterschriften liegt, gesammelt in weniger als zwei Wochen.

SEV-Mitglieder beim Überreichen der Unterschriften

Besorgtes Personal

Strahlend sonnig, aber frostig kalt war es bei der Übergabe am Hauptsitz der SBB. Gleich zwei Kaffeestände sorgten für Wärme: Die SBB hatte warme Getränke und Gipfeli bereitgestellt – aber auch der SEV hatte schon im Voraus angekündigt, dass das Znüni bereitstehen werde…

Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren in ihren Berufskleidern gekommen, um sich an der Übergabe zu beteiligen und der SBB klarzumachen, dass es sich dabei nicht um eine Aktion der Funktionäre des SEV handelt, sondern um ein Anliegen des eigenen Personals.

Die Unterschriftenbogen waren in Couverts abgepackt, auf denen gross das Logo «Wir sind die Bahn» erkennbar war – und genau so war es dann auch: Die Bähnlerinnen und Bähnler in ihrer ganzen Breite überbrachten Personalchef Markus Jordi die Couverts. Einer um den andern trat vor; viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, um persönlich zu erklären, was ihre Erwartung ans neue Lohnsystem sind.

«Personal- und marktgerecht»

Jordi nahm die Unterschriften dankend entgegen. Anschliessend wandte er sich an die Überbringerinnen und Überbringer der Petition: «Auch wir wollen ein gerechtes Lohnsystem, ein System, das sowohl die Anforderungen und Fähigkeiten als auch die Arbeitsmarktlage berücksichtigt. »

Modern ist nicht gleich gerecht

SEV-Präsident Giorgio Tuti hingegen betonte: «Die SBB will in erster Linie ein modernes Lohnsystem, und das bedeutet, dass der Wert der Arbeit weniger wichtig ist.» Er ergänzte: «Nur mit motiviertem Personal kann die SBB ihre Spitzenleistung im öffentlichen Verkehr erbringen, und zu dieser Spitzenqualität gehören auch gute Löhne!»

SEV-Vizepräsident Manuel Avallone, der als Leiter der gewerkschaftlichen Verhandlungsdelegation direkt involviert ist, bedankte sich: «Mit diesem überwältigenden Erfolg der Unterschriftensammlung gebt ihr der Verhandlungsdelegation den Rückhalt, den wir brauchen, um unsere Forderungen durchsetzen zu können.»

Verhandlungen gehen weiter

Inzwischen hat eine weitere Verhandlungsrunde stattgefunden, und Manuel Avallone stellt fest: «Die SBB-Seite ist beeindruckt von der Masse an Unterschriften, die wir ihr übergeben konnten. Das hat ihre Haltung in der Verhandlung beeinflusst.» Doch noch ist nichts gewonnen: Weitere, harte Verhandlungen stehen bevor.

Peter Moor